Bewegungswahrnehmung (movement perception), “sinnlich-rationale Form der Widerspiegelung von Bewegungen, im Sport im engeren Sinne die Wahrnehmung des eigenen Bewegungsablaufes“ (Mathesius, in Schnabel & Thieß, 1993, S.169). Eine wesentliche Komponente sind kinästhetische Empfindungen, die nicht „bewusstseinspflichtig“, nicht einmal „bewusstseinsfähig“ sind (Hacker, 2005, S.247). Die einfache Bewegungswahrnehmung ist auch nicht an die Sprache gebunden. Mancher Anfänger kann ...
Bewegungsvorausnahme (anticipation) →Antizipation
Bewegungsregulation (motor regulation), synonym mit Bewegungskoordination, da diese auf ständigen Korrekturen (Regelung) beruht (Meinel & Schnabel 2007, S.62). Bewegungsregulation ist im Sport eine wesentliche motorische Komponente der Handlungsregulation durch das Zusammenwirken geistiger und sensomotorischer Prozesse oder einfach gesagt „die psychische Seite des Bewegungsablaufs“ (Schuck 2001, S.9). Dabei sind Bewegungswahrnehmung und Bewegungsvorstellung wichtige Voraussetzungen (Schnabel et ...
Bewegungsgedächtnis (motor memory), auch motorisches Gedächtnis; „Funktionseinheit zur Speicherung und Reproduktion (Wiedergabe) von Informationen, die für die motorische Tätigkeit und das motorische Lernen von Bedeutung sind“. So werden die im Bewegungsgedächtnis gespeicherten Bewegungsprogramme beim motorischen Lernen und bei der Realisierung sportlicher Handlungen abgerufen und gleichzeitig neue Programme gespeichert (Mester, im Röthig & Prohl, 2003, ...
Bewegungsentwurf (motor plany), →Bewegungsprogramm (motorisches Programm, motorischer Plan)
Bewegungsempfinden (motor sensation), „komplexe Disposition zur differenzierten, zweckmäßigen Aufnahme und Verarbeitung sensomotorischer Informationen bei der Realisierung eigener Bewegungshandlungen“ (Hirtz, in Schnabel & Thieß, 1993, S.153), auch kognitiver Aspekt des Bewegungsgefühls. Aus physiologischer Sicht Teil der Propriozeption, der das ZNS über den Bewegungszustand des muskuloskelettalen System informiert. Es wird durch Rezeptoren in Muskeln und Gelenken vermittelt ...
Bewegungsdrang (movement drive; agitation), motorische Unruhe, unwillkürliche, übermäßige Beweglichkeit in bestimmten Entwicklungsphasen (als natürlicher Bewegungsdrang) oder krankheitsbedingt (Manie und andere Geistesstörungen). Der Bewegungsdrang ist offensichtlich genetisch verankert. So sind einige Menschen von Natur aus träge, während andere kaum stillsitzen können, mit den Fingern auf der Tischplatte trommeln, mit dem Fuß wippen oder herumzappeln. Der innere ...
Bewegungsautomatisierung (movement automation), „Entwicklung und Stabilisierung von relativ stereotypen, an bestimmte interne und/oder externe Auslöser geknüpfte Bewegungsmuster (Fertigkeit) im motorischen Lernprozess und Übungsprozess“ (Nitsch, 2000, S.105). Neurobiologisch kann die Automatisierung von Willkürbewegungen durch eine zunehmende Bewegungsautomatisierung mit synaptischen Plastizitätsvorgängen im kortikokortikalen und kortikostriatalen System erklärt werden, die vermutlich zu Veränderungen in den neuronalen Repräsentationen der ...
Beweggrund (cause; motive) →Motiv
Beurteilungshilfen für Lehrer (BFL), auf der Grundlage der fächerübergreifenden „Allgemeinen Lernziele“ aller Bundesländer entwickeltes Verfahren, womit 16 lernzielorientierte Verhaltensmerkmale aus fünf Bereichen (kognitives Verhalten, Arbeitsverhalten, emotionale Widerstände, Sozialverhalten, praktisch-motorischer Bereich) im Rahmen von Skalierungen eingeschätzt werden. Das Verfahren ist für Schüler der 3. – 11. Klasse geeignet und auf den organisierten Sport nur bedingt übertragbar. ...