Prognosetraining

20. März 2022 P 0

Prognosetraining (prognosis training), aus der Sicht der Sportpsychologie eine Variante des Kompetenzüberzeugungstrainings” (Eberpächer, 2004), indem wirklich das trainiert wird, was man im Wettkampf braucht (→Kompetenzerwartung). Aus trainingsmethodischer Sicht verweist Krug (2009) auf folgende Möglichkeiten für ein Prognosetraining:

In den Ausdauersportarten Unterdistanztraining auf dem Laufband oder im Strömungskanal (Prognoseschwimmen) mit dem Ziel, die prognostizierte Geschwindigkeit über einen vorgegebenen Streckenabschnitt zu erreichen.
In den technisch-akrobatischen Sportarten Training prognostizierter Sprung- und Flughöhen sowie die koordinativen Anforderungen für höhere Winkelgeschwindigkeiten bei einfacheren Schwierigkeiten.         In den Schnellkraftsportarten Anstreben höherer Schnelligkeitsleistungen durch Zuggeräte, abfallende Laufstrecken oder erhöhte Frequenzen.
In den Kampf- und Spielsportarten Training vorausgesagter, neuer technisch-taktischer Verhaltensweisen durch entsprechende Gegnerwahl.
Simulation von Streckenprofilen auf Laufbändern.

Im Schwimmen erfüllt das „Wettkampfspezifische Training“ (Belastungszone 6) weitgehend die Forderungen eines Prognosetrainings. Diesen Anspruch genügt man aber nicht, wenn auf Elemente verzichtet wird, die zum Wettkampf zählen, wie Startkommando, wettkampfgerechte Wende und Anschlag. Der Schwimmer wundert sich dann, wenn er im Wettkampf diese Zeit nicht wiederholt (angeblich versagt). Beim Prognosetraining geht es darum, dass die Ziele (auch Teilziele) von Tests in wettkampfnahem Training exakt festgelegt und  deren Realisierung eingeschätzt werden. Eine gute Basis dazu sind Ergebnisse aus der Wettkampfanalyse oder entsprechende Programme zur Berechnung der Rennstruktur (→Rennstrukturprogramm). Der Vergleich verdeutlicht Stärken und Schwächen in den einzelnen Wettkampfabschnitten und erlaubt weitere Folgerungen für das trainingsmethodische Vorgehen. Zudem sollen die Schwimmer mit dem Prognosetraining lernen, mit Erfolg und Misserfolg umzugehen. →Prognoseschwimmen


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