Kategorie: Schwimmen
Überlernen
Überlernen (overlearning; overpractice), Fortführen des Übens, nachdem das Lernziel bereits erreicht wurde (Bergius, 1971). Überlernen ist ein grundlegendes methodisches Vorgehen bei der Vervollkommnung sportlicher Techniken (→Stabilisierung der Feinkoordination). Damit soll ein Stoff oder eine Technik besonders gefestigt werden, wobei der Übungseffekt mit zunehmender Übungsdauer geringer wird (→Deckeneffekt, →Anpassungsreserve). Nach Schnabel (2008, S. 278) würde die…
WeiterlesenUnterkühlung
Unterkühlung (hypothermia), Hypothermie; Absinken der Körpertemperatur durch äußeren Wärmeverlust, der nicht durch körpereigene Wärmeproduktion ausgeglichen werden kann. Dabei sind drei Phasen zu verzeichnen: Kreislaufzentralisation als Abwehrversuch bei 37 – 34°C (Muskelzittern, Zentralisation der Durchblutung), Erschöpfung ab <34°C (Bewusstseinstrübung) und Lähmung ab <27°C bis zum Stillstand von Atmung und Kreislauf. Da Wasser durch seine gute Leitfähigkeit…
WeiterlesenUnterwasser-Rugby
Unterwasser-Rugby (unterwater-rugby), dem Rugby ähnliches, schnelles und technisch anspruchsvolles Spiel mit dem Ziel, einen (mit Salzwasser gefüllten) Ball in einen auf dem Beckengrund befindlichen Korb unterzubringen. Geschätzt wird dieser Sport in Deutschland von 80 Vereinen betrieben (Lohaus, 2023). Unterwasser-Rugby wird nicht nur von Kraft und Kondition der Spieler entschieden, sondern vor allem von deren Spielverständnis…
WeiterlesenUnterwasserfenster
Unterwasserfenster (underwater window), in Schwimmbecken oder Strömungskanälen eingebaute Fenster zur Beobachtung der Unterwasserphasen der Schwimmtechnik, optimal gekoppelt mit Aufnahmetechnik (→Messplatz), die sofort über Wasser (Leinwand oder Monitor in der Schwimmhalle) wiedergegeben werden kann.
WeiterlesenUnterwasserphase
Unterwasserphase (underwater phase), Im Sportschwimmen der Teil von Start und Wende zwischen Sprung/Abstoß und Übergang in die Schwimmbewegung, der unter Wasser stattfindet. Nach vorherrschender Literaturmeinung soll die Unterwasserphase beim Übergang die 15m Startleistung erheblich beeinflussen (Elipot et al. 2009; Venell et al. 2006, Bonnar, 2001; Cossor et al. 2001; Shin et al. 1986; Guimares et…
WeiterlesenVentilationsstörung
Ventilationsstörung (ventilation disorder), gesteigerte oder reduzierte Lungenventilation (→Atmung) durch erhöhte Widerstände in den Bronchien (obstruktive Ventilationsstörung etwa 90%) oder behinderte Ausdehnung von Lunge und Brustkorb (restriktive Ventilationsstörung) mit Beeinträchtigung der Ausdauerleistungsfähigkeit. Bei Schwimmern ist vor allem eine dritte große obstruktive (Gefäße verschließende) Lungenerkrankung bekannt, das Asthma bronchiale. Hier kommt es durch Allergene oder andere Reize…
WeiterlesenVertikalgeschwindigkeit
Vertikalgeschwindigkeit (vertical velocity), wichtige wie komplizierte Größe in der Meteorologie und Luftfahrt. In der Biomechanik die Geschwindigkeit eines Körpers senkrecht vom Boden nach oben. Beispiel: Beim Absprung (ob Weitsprung oder Startsprung) ist die Absprunggeschwindigkeit immer die Resultierende aus Vertikal- und Horizontalgeschwindigkeit. Schwimmer, die über geringere Sprungkraft verfügen, sollten leicht abwärtsgerichtet (geringe Vertikalgeschwindigkeit) abspringen (Küchler, 1994;…
WeiterlesenVerwringung
Verwringung (writhe), als Knotentheorie Teilgebiet der Mathematik. In der Biomechanik die schraubenförmige Verdrehung von Schulter- und Beckenachse gegeneinander zur Vordehnung diagonal verlaufender Muskelschlingen zwischen rechtem Arm und linkem Bein und umgekehrt. Als aktive Form des Rumpfeinsatzes werden durch die Verwringung große Muskelgruppen optimal auf schnellkräftige Kontraktionen vorbereitet, wie z.B. bei Wurf- und Schlagbewegungen. →Rumpfbeugung, →Rotation,…
WeiterlesenVielseitigkeit, spezifische
Vielseitigkeit, spezielle (versatility, spezial), „Ausbildung der Sportler in der Vielfalt des konditionellen, koordinativen und technisch-taktische Repertoires einer Sportart oder mehreren Disziplinen einer Sportart mit dem Ziel, die dabei erworbenen Leistungsvoraussetzungen für die Entwicklung der Leistung in der Spezialsportart (-disziplin) zu nutzen“ (Schnabel et al. 2003). →Vielseitigkeit, →deliberate play Mehr zum Thema: Rudolph et al. (2020).…
WeiterlesenViererschlag
„Viererschlag“ (four kick stroke), Im Schwimmen die Zuordnung von vier Beinschlägen auf einen Bewegungszyklus, angewandt im Kraulschwimmen, seltener im Rückenschwimmen. Im Training der Schlagschwimmarten erweitert ein Wechsel der Anzahl an Beinschlägen die Bewegungserfahrung, verhindert motorische Stereotype und kann im Wettkampf aus taktischem Interesse genutzt werden (Sechserschlag = "Turbo" einschalten)
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