Überlernen

09. August 2017 U 0

Überlernen (overlearning; overpractice), Fortführen des Übens, nachdem das Lernziel bereits erreicht wurde (Bergius, 1971).

Überlernen ist ein grundlegendes methodisches Vorgehen bei der Vervollkommnung sportlicher Techniken (→Stabilisierung der Feinkoordination). Damit soll ein Stoff oder eine Technik besonders gefestigt werden, wobei der Übungseffekt mit zunehmender Übungsdauer geringer wird (→Deckeneffekt,Anpassungsreserve). Nach Schnabel (2008, S. 278) würde die Bezeichnung Technik-Vervollkommnungs- und Stabilisierungstraining dem Anliegen besser entsprechen. Die Schwimmtechnik kann besonders durch technikorientiertes Koordinationstraining weiter verbessert werden. Das Motto ist dabei an Bernstein (1988) angelehnt „Wiederholen, ohne sich zu wiederholen“. Einmal durch die „anatomische Freiheit“ (z.B. Freiheitsgrade des Schultergelenks) und zum anderen durch sich ständig verändernde situative, konditionelle und psychische Bedingungen ist keine Bewegung exakt wiederholbar. Schöllhorn (2009) spricht in diesem Zusammenhang vom „Rauschen, als ungewollte Variabilität“. Deshalb sollten beim Überlernen die Bewegungsausführungen immer wieder variiert werden, um dem Schwimmer die Chance zu geben, sein individuelles Bewegungsmuster von sich aus (implizit) zu finden (Reischle, 2015, S.116).

Überlernen im System des Techniktrainings (nach Roth, 2005, S. 336-338)

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