Kategorie: Soziologie

Diese Kategorie enthält 201 Einträge

Professionalisierung

Professionalisierung (professionalization), „Konsolidierung von Berufen in feste Berufsbilder, d.h. die Entwicklung eindeutig festgelegter Zugangsvoraussetzungen und formalisierter Qualifikationsanforderungen, klar definierter Karrieremuster und Aufstiegschancen, die Entstehung einer Standes- und Berufsorganisation (Berufsverband) und schließlich die Orientierung an gemeinsam akzeptierten Verhaltens- und Wertstandards und einem Staatsbewusstsein (Berufsethos), die eine kollektive Reaktion auf gleichartige Situationen bewirken und damit sozial-strukturell begründete…

Weiterlesen
  • Erstellt am: 13. März 2022
  • Überarbeitet am: 16. März 2022
  • Autor: Klaus Rudolph

Profilneurose

Profilneurose (profile neurosis), umgangssprachlich für übermäßigen Geltungsdrang, zumeist um Minderwertigkeitsgefühle zu kompensieren. Sport und Kleingartenvereine sind ein beliebtes Feld für Profilneurotiker, denn wo wird man sonst so schnell „Präsident“, „Vizepräsident“ oder „Vorsitzender“.

Weiterlesen
  • Erstellt am: 29. Juni 2017
  • Überarbeitet am: 15. Januar 2018
  • Autor: Klaus Rudolph

Prognose

Prognose (prognosis), Vorhersage eines Ereignisses (z.B. Wetterprognose), Zustandes oder einer Entwicklung (z.B. Finalzeiten, →Karriere). →Talentprognose, →Rudolph-Tabelle, →Prognoseschwimmen Im Leistungssport verbindet man Prognose zumeist mit Vorhersagen von Zeiten und Platzierungen bei Hauptwettkämpfen wie Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften (→Leistungsprognose). Dabei erfordern Trainings- und Wettkampfplanung ständig eine Orientierung auf der Grundlage solider Analysen des Ist-Zustandes. Wie zum Beispiel…

Weiterlesen
  • Erstellt am: 16. März 2022
  • Überarbeitet am: 20. März 2022
  • Autor: Klaus Rudolph

Psychologie, differentielle

Psychologie, differentielle (differential psychology), Teilgebiet der Psychologie, das die Unterschiede zwischen Personen (Persönlichkeitsunterschiede) oder Gruppen untersucht, wie z.B. der Einfluss von Anlage und Umwelt auf unterschiedliches Verhalten, Denken und Fühlen. →Differenzierung Beispiel: Unterscheiden sich Mann und Frau bei psychischen Merkmalen, wie zum Beispiel dem räumlichen Vorstellungsvermögen oder handelt es sich um unbewiesene Vorurteile ("Einparken")? Kritischer…

Weiterlesen
  • Erstellt am: 1. April 2022
  • Überarbeitet am: 1. April 2022
  • Autor: Klaus Rudolph

Rangordnung

Rangordnung (hierarchy; ranking), Reihenfolge mehrerer vergleichbarer Objekte, die nach deren Bewertung (z.B. Weltrangliste im Tennis, Bestsellerliste Literatur) erfolgt (Ordnungsrelation). In der Verhaltensforschung bekanntes System von Beziehungen unter Tieren (und Politikern) ("Hackordnung"). Sportmannschaften und Trainingsgruppen zeichnen sich zumeist durch ein System von Rangordnung aus, das maßgeblich von der Stellung und Wertschätzung der Sportler bestimmt wird. So…

Weiterlesen
  • Erstellt am: 16. Oktober 2022
  • Überarbeitet am: 16. Oktober 2022
  • Autor: Klaus Rudolph

Reproduktion

Reproduktion (reproduction), lat. reproducere „wieder hervorbringen“; vielseitig gebrauchter Begriff, in der Biologie für Fortpflanzung (Reproduktion der Frau), in der Psychologie für das Wiederhervorbringen früherer Gedächtnisinhalte (→Gedächtnis), in der Wirtschaft die Wiederherstellung der Arbeitskraft. Unter sozialer Reproduktion wird die Wiederherstellung bzw. Aufrechterhaltung sozialer Strukturen und Systeme verstanden, die oft zu sozialer Ungleichheit führen. So ist die…

Weiterlesen
  • Erstellt am: 20. Dezember 2022
  • Überarbeitet am: 21. Dezember 2022
  • Autor: Klaus Rudolph

Resilienz

Resilienz (resilience), lat. resilire „zurückspringen ‚abprallen“; in Natur- wie Gesellschaftswissenschaften umfassend gebrauchter Begriff. Für uns naheliegend als psychische Widerstandsfähigkeit gegenüber Lebenskrisen (Krankheit, Arbeitslosigkeit, Ausgrenzung usw.). Kinder, die in einem problembeladenen Umfeld aufwachsen, verfügen später oft über Kompetenzen (Problemlösungsfähigkeit, soziale Kompetenzen, Selbstregulationsvermögen) und Willen sich „durchzubeißen“. Resilienz wird begünstigt durch positive Beziehungen zu Bezugspersonen, biologische Vitalität…

Weiterlesen
  • Erstellt am: 13. Januar 2023
  • Überarbeitet am: 13. Januar 2023
  • Autor: Klaus Rudolph

Retirement

Retirement (retirement), (engl.) Altersgrenze; Rentenalter, Ruhestand. In der Sportwissenschaft der „Rückzug aus dem aktiven Leistungssport, nachdem der Leistungshöhepunkt erreicht wurde“ (Gruppe & Mieth, 2001). Im Gegensatz dazu Dropout. Retirement wird von vielen Sportlern auch als das Ende eines Lebensabschnittes empfunden und ist als normales Sozialisationsereignis zu werten (Blinde & Greendorfer, 1985). Die Nachbetreuung (medizinisch, beruflich…

Weiterlesen
  • Erstellt am: 24. Januar 2023
  • Überarbeitet am: 24. Januar 2023
  • Autor: Klaus Rudolph

Ritual

Ritual (ritual), lat. ritus „heiliger Brauch“; gesellschaftlich übermittelte und regelmäßig wiederkehrende Handlungen (Brauch) in einer Gruppe, die zur Festigung der Gruppe (→Teamgeist) beitragen. Das dabei festgelegte Zeremoniell nennt man Ritus. Rituale können lebenszyklisch (z.B. Hochzeit, Mannbarkeit), kalendarisch (z.B. Sonnenwendfeier), ereignisbezogen (z.B. Tod) oder im Rahmen bestimmter Interaktionsmuster (z.B. Begrüßung) erfolgen. Wenn man unter Ritual Handlungen…

Weiterlesen
  • Erstellt am: 5. März 2023
  • Überarbeitet am: 5. März 2023
  • Autor: Klaus Rudolph

Rolle, soziale

Rolle, soziale (social role), Verhalten, das die Gesellschaft von einem Menschen in seiner Funktion z.B. als Trainer, Mannschaftskapitän, Kampfrichter, Schwimmwart usw., aber auch in seiner familiären Beziehung (Elternrolle) oder auf das Geschlecht bezogen (Geschlechterrolle) erwartet. Rollen erleichtern das Handeln, da sie einen Verhaltensrahmen vorgeben. Eine Rolle sollte nicht bedenkenlos ausgeübt, sondern immer wieder kritisch hinterfragt…

Weiterlesen
  • Erstellt am: 7. März 2023
  • Überarbeitet am: 7. März 2023
  • Autor: Klaus Rudolph