Körperbau (body build, somatotype), äußeres Erscheinungsbild des Menschen (→Phänotyp), der wissenschaftlicher Gegenstand von Morphologie und Anatomie ist. In der Talentauswahl sind Körperbaumerkmale bedeutsam „wegen der eng miteinander verflochtenen Korrelation zwischen Körperbau und Leistungsvermögen“ (Titel & Wutscherk, 1972, S.10). Das konnte auch bei Topschwimmern differenziert nach bestimmten Disziplinen nachgewiesen werden (Rudolph, 2004). Unabhängig von der Körperhöhe ...
Mobilisationsfähigkeit (mobilizational capacity), “ Fähigkeit des Menschen, sich zum Erreichen höherer Leistungen zusätzlich zu aktivieren. Sie kann reaktiv durch eine veränderte Motivationslage als auch durch stimulierende Selbstbefehle erfolgen“ (Mathesius, in Schnabel & Thieß, 1993, S. 583). → Mobilisation, →Motivation, →Stehvermögen
Gen (gen), Erbeinheit, Erbanlage „die letzte, unteilbare, zur Selbstverdopplung befähigte Einheit der Erbinformation“ (MEYERS LEXIKON) deren Gesamteinheit einer Zelle Genom genannt wird. Mit zunehmenden wissenschaftlichen Erkenntnissen wurde die Definition angepasst. Nach dem letzten Stand ist ein Gen eine Einheit aus genomischer DNA-Sequenz, die einen zusammenhängenden Satz von potenziell überlappenden funktionellen Produkten codiert (Gerstein et al. ...
Genetik (genetics), griech. geneá „Abstammung“; Vererbungslehre, die sich mit den Gesetzmäßigkeiten und materiellen Grundlagen der Ausbildung von erblichen Merkmalen und der Weitergabe von Genen an die nächste Generation befasst (Wikipedia). →Gendoping, →Genanalyse, →DNA, →Talent, →Vererbung, →Muskelfaserstruktur, →Genomforschung Erbanlagen und deren Weitervererbung sind von großem Interesse für die Talentauswahl im Sport. Etwa 50% der sportlichen Leistungen ...
Genom (genome), Erbgut als „die gesamte genetische Information einer Keimzelle“ (ROCHE-Lexikon 1987), →Erbanlage, →Genetik, →Genomforschung, →Genomanalyse, →Gendoping
Genomanalyse (genome analysis), Verfahren zur Ermittlung der Erbanlagen, →Genanalyse, →Genomforschung →Genom, →Genetik
Genomforschung/Genomik (genomics), seit etwa vierzig Jahren betriebene Forschung zu den genetischen Grundlagen des komplexen Phänotypus körperlicher Leistungsfähigkeit, zunächst im Rahmen von Zwillingsstudien, heute durch Genomanalysen. Dazu zählen das Renin-Angiotensin-System, ACTN3, das EPO/HIF-System, sowie die Gene aus dem Bereich der muskulären Wachstumsteuerung (z.B. →Myostatin). →Genetik, →Genanalyse, →Gendoping „Eine Relevanz der aktuellen Forschungsergebnisse aus der Genomforschung in ...
Genotyp (genotype), Gesamtheit der Erbanlagen des Menschen. →Vererbung, →Genetik, →Gendoping,→Genomforschung Sportliche Leistungen sind immer das Ergebnis der Einheit von Genotyp und Phänotyp, wobei sich je nach wissenschaftlichem Erkenntnisstand die Auswirkungen auf eine Talentsuche ändern. Dabei wechseln euphorische Phasen oft mit Ernüchterung (s. Genetik). Je nach der „Halb-voll zu halb-leer-Betrachtungsweise“ ist die Leistungsfähigkeit zwar im hohen ...
Fertigkeit (skill), auf der Grundlage von Fähigkeiten durch Übung angeeignete Komponente einer Tätigkeit oder Handlung, die sich durch hohe Stabilität, Ökonomie, Leichtigkeit und Sicherheit auszeichnet (Hirtz, in Röthig & Prohl,2003, S.196). Man unterscheidet: motorische Fertigkeiten (elementar wie gehen, Springen…) oder sportmotorisch (Schwimmen, Rudern…), kognitive Fertigkeiten (Rechnen), kognitiv-motorische Fertigkeiten (Schreiben, Musizieren…), soziale Fertigkeiten (geschickter Umgang mit ...
Fähigkeit (ability), individuelle Grundeigenschaft des Menschen, die zwar veranlagt (vererbt) ist, sich aber nur in der Tätigkeit (Üben) entwickelt. Sie ist also Voraussetzung und zugleich Ergebnis menschlichen Handelns. Man unterscheidet allgemeine Fähigkeiten, die menschliche Tätigkeit grundsätzlich ermöglichen (geistige und motorische Grundfähigkeiten) und spezielle Fähigkeiten, wozu die sportlichen Fähigkeiten zählen (→Fähigkeit, konditionelle, →Fähigkeit, koordinative). Sie sind ...