Beobachtungslernen
Beobachtungslernen (observational learning), Lernprinzip, bei dem durch Beobachtung des Verhaltens anderer versucht wird, das eigene Verhalten zu ändern oder anzupassen (→Nachahmen). Deshalb spricht man auch vom Modell-Lernen oder sozialen Lernen. Besonders bei Kindern mit ihrem ausgeprägten Nachahmungsbedürfnis spielt das Beobachtungslernen eine große Rolle und der Trainer kann Zeit und Geduld sparen, vorausgesetzt er hat auch das nachahmenswerte „Modell“ (z.B. Schwimmer mit vorbildlicher Technik). Hilfreich ist zudem bei Anfängern, wenn man ihnen erläutert, was sie gerade sehen ( Andrieux & Proteau, 2016).
Der Mensch durchläuft nach Banduras Theorie vom Modell-Lernen zwei Phasen:
- Aneigungsphase, unterteilt in Aufmerksamkeitszuwendung und Behaltensphase
- Ausführungsphase, unterteilt in motorische Reproduktionsphase und Verstärkungs- und Motivationsphase. →Konditionierung
Hierbei haben soziales Zugehörigkeitsgefühl, Verstärkungsfaktoren, innere Werte und Normen einen großen Einfluss. Das erklärt, warum Sportler sehr individuell auf äußere Verhaltensmodelle reagieren und sich dementsprechend verhalten.
„Wir brauchen unsere Kinder nicht erziehen, sie machen uns sowieso alles nach.“ Karl Valentin (1882-1942) Münchner Original, Komiker, Autor
Mehr zum Thema: http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LERNEN/Modelllernen.shtml