Bewegungsgedächtnis
Bewegungsgedächtnis (motor memory), auch motorisches Gedächtnis; „Funktionseinheit zur Speicherung und Reproduktion (Wiedergabe) von Informationen, die für die motorische Tätigkeit und das motorische Lernen von Bedeutung sind“. So werden die im Bewegungsgedächtnis gespeicherten Bewegungsprogramme beim motorischen Lernen und bei der Realisierung sportlicher Handlungen abgerufen und gleichzeitig neue Programme gespeichert (Mester, im Röthig & Prohl, 2003, S. 383). Somit ist Bewegungsgedächtnis die gespeicherte Bewegungserfahrung, „die erst eine aufgabengemäße Auswahl und Synthese der afferenten und reafferenten Information möglich macht…Es werden sowohl Erfahrungen als auch idealisierte Vorstellungen (Leitbild) abgespeichert und aufbewahrt. Die beobachtete Bewegung (Außensicht) wird dann im Rahmen eines Sollwert-Istwert-Vergleichs mit der verinnerlichten Bewegungsausführung abgeglichen (Innensicht), woraus entweder Übereinstimmung oder Differenzen abgeleitet werden können!“ (Meinel & Schnabel, 2007, S. 169 und S. 381)
Exkurs: „Bei zielgerichteten motorischen Handlungen wirken viele Gehirnareale in einer Funktionsschleife zusammen: Sie verarbeiten etliche visuelle und andere sensorische Reize — etwa Zurufe der Mitspieler oder das unangenehme Gefühl eines Muskelkaters im Arm vom gestrigen Spiel -, setzen die Einzelinformationen zu einem großen Ganzen zusammen, rufen Erinnerungen an ähnliche Situationen aus dem Gedächtnis ab, sortieren unerwünschte Handlungen aus, treffen eine Entscheidung über das Bewegungsziel, legen die am besten geeignete Strategie, um dieses zu erreichen, fest, sortieren nicht-zielführende Handlungsoptionen aus und entwickeln unter Berücksichtigung all dieser Parameter einen Bewegungsplan, der dann im letzten Schritt von der Muskulatur in die Tat umgesetzt wird“. weiter unter https://www.dasgehirn.info/handeln/motorik/mit-taktik-zum-ziel-die-bewegungsplanung