Boykott
Boykott (boycott), „planmäßiges Fernhalten eines Gegners von geschäftlichen oder sozialen Beziehungen ohne Einsatz rechtlicher Mittel, mit dem Ziel, ein bestimmtes Verhalten zu erzwingen“ (MEYERS Lexikon 1996). →Konflikt
Auch in der Geschichte des weltweiten internationalen Sportvergleichs ist Boykott als Ausdrucksform politischen Protests keine Seltenheit. Während noch 1980 und 1984 mit Berufung auf Bruch des „olympischen Friedens“ die Olympischen Spiele boykottiert wurden, sprach sich 2008 die Mehrheit der Politiker und Sportfunktionäre gegen einen Boykott der Spiele in Peking aus und verwies auf die Kraft der Olympischen Idee. In den letzten Jahren wurden zunehmend Länder boykottiert, deren Sportler vermutlich mit staatlicher Unterstützung oder „Nachsicht“ dopten (z.B. gegen Russland 2016/17). Fernab der großen Weltbühne des Sports gibt es besonders im Hochleistungssport Boykottbewegungen wegen Sponsorverträgen, PR-Maßnahmen, Stimmungsboykott der Fans usw. Das sind aber Randerscheinungen, wesentlich bleibt die Instrumentalisierung des Sports zu politischen Zwecken, bei der in der Regel die Sportler das Nachsehen haben.
„Die Sportler dürfen nicht zur Speerspitze des Außenministeriums werden“, Christian Breuer, Athletensprecher des DOSB (Ruhr-Nachrichten, 14.09.13)