Affekt
Affekt (affect), lat. affectus „Zustand, vor allem: Leidenschaft, Gemütserregung, Begierde“; extremer Erregungszustand, in dem das Handeln außer Kontrolle gerät (Baumann, 1993, S.220), meist kurzzeitiges starkes Gefühl wie Jubel, Zorn, Wut, Schreck, Entsetzen, Kummer, Trauer in Verbindung mit körperlichen Begleiterscheinungen wie Rötung oder Blässe, Schweiß und Tränen. Die Diskrepanz zwischen dem Ergebnis der Selbstwahrnehmung und den idealen oder sozialen Normen führt zu positiven oder negativen Affekten. Dabei dominieren Gemütserregungen und weniger kognitive Prozesse. →Emotionen, →Affekthandlung, →Affektkontrolle
Der Sport und insbesondere der Wettkampf als „emotionale Achterbahn“ sind ein Reizklima für Affekte, die positiv wie auch negativ das Geschehen beeinflussen können. Die meisten Affekte sind uns zwar in die Wiege gelegt, aber sie sind beeinflussbar. Man kann Zorn unterdrücken und weiterspielen oder lässt sich gehen und erhält die Rote Karte. Der Trainer kann hierbei mit spezifischen Verhaltenskompetenzen wie Motivationskompetenz, Adaptationskompetenz und Organisationskompetenz bereits prophylaktisch wirken (Strauch et al. 2018). Dabei werden solche Fähigkeiten favorisiert, wie emotionale Bindungen zum Sportler aufzubauen sowie Ziele und Schritte zu deren Erfüllung realistisch und überzeugend darzulegen (Moen et al. 2017). Ein vermuteter positiver Effekt einer Kohlehydrat-Supplementierung vor dem morgendlichen Swim-Training auf den Affekt oder das Gefühl der Vitalität bei Schwimmern konnte nicht bestätigt werden (Hill et al. 2011).
Mehr zum Thema: http://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/affekt/261