Anstrengung

16. März 2017 A 0

Anstrengung (effort), Ausmaß der Bemühungen, um ein Ziel zu erreichen. Unter psychologischen Aspekt wird die Anstrengung stark von der Motivation bestimmt. Synonym wird im Sport häufig Belastung gebraucht.

Die im Leistungssport erforderliche Belastungssteigerung ist ohne hohe Anstrengung nicht umzusetzen. „Mit wachsender Anstrengung steigt zunächst die Leistung an, nimmt aber nach Erreichen des Leistungsmaximums trotz weiter steigender Anstrengung wieder ab. Forschungsergebnisse belegen, dass die Art der Beziehung zwischen Anstrengung und Leistung abhängig ist vom Komplexitätsgrad der Aufgabe. Bei einfachen Aufgaben steigt die Leistung eher linear mit zunehmender Anstrengung an. Ist das Leistungsmaximum erreicht, so ist auch das Anstrengungsmaximum erreicht. Bei komplexen Aufgaben hingegen zeigt sich eher eine kurvilineare Beziehung. Mit Anstrengung kann man Erfolg und Misserfolg erklären. Macht man sie für einen Erfolg verantwortlich, ermöglicht sie ein Gefühl von Stolz auf die eigene Leistung. Bei Misserfolg erhält sie dem Handelnden eine hohe Motivation, es besser zu machen, weil Anstrengung als variable Größe gilt, die man steigern kann, wenn das Ziel beim ersten Anlauf nicht erreicht wurde“ (www.wissenschaft-online.de/abo/lexikon/psycho/1070) . →Anstrengungsempfinden

Exkurs: Eine der zentralen Fragen für den Trainer ist, ob sich seine Sportler im Training angestrengt haben, über- bzw. unterfordert waren, zumal es Möglichkeiten gibt der Anstregung auszuweichen (Windschattenschwimmen,.“ruhige Ecke“ im Kanal). Da man das dem Schwimmer nicht immer an der Nasenspitze ansieht, sollte man nachfragen (→Feedback). Der subjektiv erlebte Anstrengungsgrad kann auch mit der Borgskala erfasst werden. Die Ergebnisse streuen in den Trainingsgruppen, da oft gleiche Trainingsaufgaben unterschiedlich anstrengend wahrgenommen werden (→Belastbarkeit). Auch Parameter der externen Trainingsbelastung, wie Umfang und Intensität, dokumentieren nicht unbedingt den psychophysiologischen Stress der Sportler (interne Trainingsbelastung). Eine Untersuchung bei Schwimmern zeigte, dass lange Serien bei niedriger Intensität die wahrgenommene Anstrengung stärker beeinflussten als kurze anaerobe Serien (de Andrade et al. 2016).

„Hoffnung ohne Anstrengung ist wie eine Seereise ohne Schiff“ (Spruch aus Wales).


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