Blutdoping

22. März 2017 B 0

Blutdoping (blood doping), „intravenöse Verabreichung von roten Blutzellen oder Blutpräparaten, die rote Blutzellen enthalten. Diese Produkte können aus Blut hergestellt worden sein, das von der gleichen oder von einer anderen Person stammt (autologe bzw. homologe Bluttransfusion)…Diese Maßnahmen stehen nicht im Einklang mit der medizinischen Ethik und der Ethik des Sports. Sie beinhalten, insbesondere bei einer Fremdbluttransfusion, gesundheitliche Risiken wie allergische und akute hämolytische Reaktionen mit Nierenschädigungen, wenn falsch gekennzeichnetes Blut verwendet wird. Ferner können Nebenwirkungen auftreten wie Fieber, Gelbsucht, Infektionen (Virushepatitis und AIDS) sowie Überlastungen des Herz-Kreislaufsystems und metabolischer Schock.“ (Donike & Rauth, 1996). Deshalb hat man sich verstärkt wieder der Transfusion von Eigenblut zugewendet, zumal Eigenblutdoping bisher nicht nachweisbar ist. Unter Doping fällt die Transfusion, wenn der Spender ein Lebewesen einer anderen Gattung ist (http://www.dopinginfo.de/rubriken/01_doping/07.html).

Es nutzt nichts, wer fair bleiben will, muss sich um ähnliche physiologische Effekte zu erreichen, einem qualifizierten Ausdauertraining, optimal unter Höhenbedingungen, stellen.

Bis 1986 war die Infusion von Blut im Sport nicht verboten, wurde jedoch als unethisch angesehen. Erythropoietin (EPO) wurde 1990 von der Ärztekommission des Internationalen Olympischen Komitees verboten. Eine Analyse der Olympischen Spiele von 1972 bis 2012 ergab, dass 57 Athleten von der Manipulation ihres Blutes durch Infusion von autologem Blut (Eigenblut) oder homologem Blut (Fremdblut) und durch Verabreichung von Erythropoese-stimulierenden Mitteln profitiert haben. 12 Athleten wurden bestraft, 17 olympische Medaillen wegen Blutdopings einbehalten. Derzeit ist die hämatologische Komponente des biologischen Reisepasses der WADA ein wichtiger, aber nicht unfehlbarer Mechanismus, um Blutdoper zu identifizieren (Fitch 2017).

Exkurs zu Eigenblutkonserven: Dem Sportler, der sich bereits im Training befindet und deshalb eine erhöhte Erytrhozytenzahl aufweist, wird einige Wochen vor einem Wettkampf Blut entnommen. Bis etwa vier Wochen hat der Körper diesen Blutverlust ausgeglichen. Die Blutkonserve wird anschließend in einer Zentrifuge in die einzelnen Blutbestandteile getrennt, von denen nur die roten Blutkörperchen Verwendung finden. Mit Gerinnungshemmer versetzt wird die Blutkonserve dann bis zur Transfusion kühl gelagert. Ein Großteil der gesundheitlichen Risiken bleibt aber. So steht der Sportler an der Weggabelung, aufs Treppchen oder ins Krankenhaus (wenn nicht sogar auf den Friedhof). Es bleibt ein „Narrenspiel“ (Towns & Gerrard 2014).


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