Objektivität
Objektivität (objectivity), lat. objectum: „das dem Verstand vorgesetzte“; Übereinstimmung mit einer Sache oder einem Ereignis ohne subjektive Wertung (Beobachterübereinstimmung). In der Testdiagnostik (Testobjektivität) ist Objektivität eines der drei Gütekriterien, die eine subjektive Beeinflussung von Untersuchungsergebnissen verhindert, sowohl in der Durchführung als auch der Auswertung und Interpretation. Gegenteil: Subjektivismus. →Testauthentizität.
Man unterscheidet:
- Durchführungsobjektivität
- Auswertungsobjektivität
- Interpretationsobjektivität
Beispiel: Die Messung der sportlichen Leistung wird dank der verbesserten technologischen Präzision (im Schwimmen OMEGA) oft als unwiderlegbar dargestellt. Bei den Spielen in Peking 2008 schlug Michael Phelps über 100m Schmetterling Milorad Cavic um 0,01 Sekunden. Cavic dazu: „Ich habe die Wand zuerst berührt, aber ich habe die Wand nicht zuerst aktiviert“. Sportwissenschaftler merken an, dass der Unterschied zwischen dem ersten und dem zweiten Platz auf den Unterschied in der Dicke der Farbe an den Beckenwänden zurückgehen kann. Es gibt eine Präzisionsschwelle, jenseits derer die Zeitmess- und Bildgebungsdaten keine Unterschiede in der Leistung der Athleten mehr darstellen können. „In einer Welt, in der das Verdienstpotenzial in Hundertstel- und Tausendstelsekunden gemessen wird, ist es umso wichtiger, deutlich zu machen, was gemessen wird, wie es gemessen wird und welche Grenzen dem Prozess innewohnen. Dies zu tun, ist vielleicht nicht so gut für das Geschäft oder die Unterhaltung, aber es ist gut für den Sport.“ (Finn 2016).
„Es ist nicht immer sehr populär, die Dinge so zu sehen, wie sie sind. Aber es ist auf jeden Fall sehr nützlich.“ (Kalenderspruch)
Mehr zum Thema: http://wiki.ifs-tud.de/fm/quant_fometh/ws14_projekte/qfm11– Zugriff 16.02.2021