Schematheorie
Schematheorie (schema theory), griech. σχήμα (schema) „Gestalt, Form, Haltung“; Fähigkeit des Menschen, Informationen zu klassifizieren und zu selektieren, eine notwendige Voraussetzung, um nicht mit der täglichen Informationsflut überfordert zu sein. Die Schematheorie ist bedeutsam für das Lernen und geht davon aus, „dass im frühen Kindesalter durch umweltbezogenes Handeln Schemata erworben werden und aus diesen allmählich kognitive Konzepte entstehen, die wie Leerstellen auf verschiedene Situationen anwendbar sind. Die Leerstellen wirken beim Lernen wie Erwartungen, sie werden aus dem neuen Bedeutungszusammenhang heraus inhaltlich gefüllt. Dabei stellt ein Schema natürlich auch eine Komplexitätsreduktion der Umwelt dar. Diese allerdings macht den Menschen überhaupt erst lebensfähig.“ (www.teachsam.de)
Entsprechend fußt auch die Bewegungssteuerung auf Befehlen und Algorithmen, die auf Erfahrungen beruhen. Im deutschen Sprachraum ist wohl die Schematheorie nach Schmidt (1975) die bekannteste motorische Lerntheorie (GMP = Generalisiertes motorisches Programm). Schmidt geht davon aus, dass nicht jeder einzelne Bewegungsablauf als Muster abgespeichert wird, sondern lediglich ein einziges Muster für eine ganze Klasse von Bewegungsabläufen von gleichem Charakter. Das hat den Vorteil, dass weniger Informationen gespeichert werden müssen. Bei Bedarf wird dieses Muster abgerufen und situationsabhängig angepasst. Auf das Training übertragen heißt das:
- Bewegungsabläufe auf einzelne GMPs reduzieren, aber dabei keine GMPs zerstückeln,
- Bewegungsparameter variieren, aber innerhalb der Grenzen des GMPs bleiben.
- Bewegungsklassen wechseln.
Mittlerweile werden aber in der Bewegungswissenschaft andere Erklärungsmodelle bevorzugt (Wikipedia). →Bewegungsprogramm
Mehr zum Thema: https://www.erziehungswissenschaften.hu-berlin.de/de/institut/abteilungen/didaktik/mitarb/schaumburg/courses/isd/lm7schema_html