Selbsterkenntnis

17. Juni 2023 S 0

Selbsterkenntnis (self concept), Kennen lernen des eigenen Ich als wichtige Voraussetzung für die Entfaltung und Gestaltung der eigenen Persönlichkeit, wobei die Grenzen zwischen Erkennen und Verkennen sehr diffus sind (Selbsttäuschung). Die Psychotherapie ist bemüht Selbsttäuschungen zu korrigieren und die sich daraus ergebende Konflikte zu lösen. Die Selbsterkenntnis ist eine wichtige Grundlage für die individuelle Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit (→Selbsteinschätzung). „Selbsterkenntnis heißt heute, gleichsam Licht in den größten Teil unseres psychischen Lebens zu bringen, in jenen nämlich, der abgetrennt von unserem normalen bewussten Denken arbeitet und der nachts zum Vorschein kommt und auf die Bühne tritt, wenn wir schlafen, bzw. in der Psychose, wenn wir halluzinieren“ (Fromm, 1991, S.350).

In Gesprächen sollte der Sportler öfter aufgefordert werden, sich selbst einzuschätzen (Einschätzung von Mitarbeit, Leistung, Verhalten usw.) als Feedback zu Training und Wettkampf. Der Sportler, der seine Emotionen effektiv nutzt und somit einen idealen emotionalen Status erzielt, kann die emotionale Energie in Leistung umwandeln. Wichtige Voraussetzung für die Ausbildung, Erhaltung und Modifizierung des emotionalen Status entsprechend der Situation ist Selbsterkenntnis/Selbstbewusstsein (Hoggs 1999).

Exkurs: Der Würzburger Sportwissenschaftler Harald Lange verbindet mit seinem Buch „Lauftraining im persönlichen Konzept. Trainieren als Methode psychologischer Selbsterkenntnis“ (Tübingen: dgvt-Verlag, 2012) Theorie und selbst erlebte Sportpraxis. Und „da Trainingsfortschritte immer wieder neu sind, muss die Leistungsfähigkeit ständig aufs Spiel gesetzt werden!“

„Nur der Oberflächliche kennt sich selbst.“ Oscar Wilde (1854-1900) irischer Schriftsteller


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