Proteinumsatz (protein turnover), Synthese wie Abbau von Proteinen; Die Anpassung an sportliche Belastungen (→Adaptation) erfolgt auf zellulärer Ebene (Zelle), dabei reguliert sich die Zellmasse über den Abbau (→Katabolismus) und Aufbau (→Anabolismus) von Proteinen, die sich zumeist die Waage halten (Fließgleichgewicht). Die normale Proteinumsatzrate beträgt bei einem normalgewichtigen (70 kg) Menschen etwa 4g/kg täglich. Folglich müssen ...
Prinzip des wirksamen Belastungsreizes →Reizschwelle, Reizstufenregel Das Prinzip des trainingswirksamen Belastungsreizes geht davon aus, dass der Reiz eine bestimmte Intensitätsschwelle (Reizschwelle) überschreiten muss, um trainingswirksam zu sein und Anpassungserscheinungen auszulösen. Sportwissenschaftlich ausgedrückt: „Der induzierte Belastungsreiz wird mit der individuellen Beanspruchung in Relation gesetzt, um abschätzen zu können, welche extern induzierte Reizart („Dosis“) zu welcher individuellen ...
Prinzip der Einheit von Belastung und Erholung (principle of the unit of load and recovery), allgemeines Trainingsprinzip, das die Erholung als eine wichtige Komponente bei der Anpassung an Belastungsreize betrachtet (→Superkompensation), die deshalb für das Training eine ebenso wichtige Planungsgröße ist, wie die Belastung selbst. Die biologische Grundlage ist die Anpassungsfähigkeit des menschlichen Organismus, der ...
Ovulation (ovulation), lat. ovolum Verkleinerungsform für „Ei“; Ausstoßen der reifen Eizellen (Follikelsprung) im Menstruationszyklus etwa 14 Tage vor Menstruationsbeginn. In der Phase der Ovulation erreicht die Östrogenkonzentration im Blut einen Höhepunkt. Die Beziehung zwischen Bewegung und Ovulation ist multifaktoriell und komplex. Deashalb gibt es bis heute keine klaren Empfehlungen für Bewegungsregime (Hakimi & Cameron, 2017). ...
Osteochondrose, juvenile (osteochondrosis, juvenile), Wachstumsstörung (→Degeneration) von Knochen und Knorpel im Kindes– und Jugendalter. Osteochondrose wurde als Verschleißerscheinung auch vermehrt bei Sportlern gegenüber der Normalbevölkerung gefunden (Pollähne 1991). Unter funktionellen Überlastungserkrankungen sind am häufigsten Sehnen (Achillessehne, Patella) und Wirbelsäule (Lendenwirbelsäule) betroffen. Bei den verschiedenen Formen des Wirbelsäulenschmerzes sind Spondylolyse (13.5%) und vertebrale (Vertebra = Wirbel) ...
Ossifikation (ossification), lat. os „Knochen“; „Verknöcherung“, Umwandlung von Binde– in Knochengewebe. Alle menschlichen Skelettknochen entwickeln sich aus dem embryonalen Bindegewebe (Mesenchym) auf zwei unterschiedlichen Wegen: unmittelbar direkt (desmal) oder für die meisten Knochen zutreffend mittelbar indirekt (chondral). Dies kann einmal von innen heraus (echondral) als auch von „außen“, d.h. der Knorpelhaut (Perichondrium) erfolgen. Der knorplige ...
Nonresponder (nonresponder), engl. non „nicht“ und to respond „antworten, reagieren“; auf medizinische Maßnahme nicht oder nur unzureichend reagierende Person. Übertragen auf den Sport: Sportler, bei dem Trainingsreize (z.B. Höhentraining) nicht oder unzulänglich anschlagen. Da anzunehmen ist, dass sich unter sogenannten Non-Respondern auch eine hohe Anzahl falsch-positiv diagnoszitierter Personen befinden, sollte auch in der Trainingspraxis gründlicher ...
Neurotransmitter (neurotransmitter), griech. neuron „Sehne, Nerv“ und lat. transmittere „übertragen“; biochemische Substanz, die in der Synapse eines Neurons freigesetzt wird, um ein anderes Neuron oder eine Muskelfaser zu aktivieren. →Transmitter Studien, die den Einfluss körperlicher Belastung auf die Gehirnkonzentrationen von Noradrenalin, Serotonin und Dopamin untersucht haben, zeigen Veränderungen in Synthese und Abbau der Monoamine (organisch-chemische ...
Nervosität (nervousness), zeitlich begrenzte erhöhte Reizbarkeit „im Vorfeld belastend erlebter Anforderungen“ (Müller, in Schnabel & Thieß, 1993, S.599). Nervosität wächst im Sport vor Wettkämpfen oder kritischen Belastungen im Training (→Lampenfieber, →Startfieber). Es äußert sich in Störungen geistiger Abläufe, motorischer Unruhe, Harndrang, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, verändertem Puls, Verschiebungen im Hormonspiegel, Verunsicherung, Gereiztheit. Mit realistischen Zielsetzungen, dem Vertrauen ...
Nachbrennwert/-effekt (EPOC) (excess postexercise oxygen consumption), auch „Afterburn-Effekt“. Darunter wird die Sauerstoffmehraufnahme nach Arbeitsende verstanden, in der Sportphysiologie die Mehraufnahme an Sauerstoff über den Ruhebedarf hinaus nach einer körperlichen Belastung. Damit werden Sauerstoffverbrauch in Ruhe, Trainingsdauer und Sauerstoffanforderung der Trainingseinheit (VO2) in Zusammenhang gebracht. Die verschiedentliche Bezeichnung als Sauerstoffschuld ist inkorrekt, da die nachgeatmete Sauerstoffmenge ...