Begabung (gift, talent), angeborene Fähigkeiten (Veranlagung) für überdurchschnittliche Leistungen, die sich aber durch Rückkopplung mit der Umwelt entfalten und verändern (dynamischer Begabungsbegriff). Der amerikanische Psychologe Renzulli (1978) bezeichnet Begabung in seinem „Drei Ringe-Modell“ als Schnittmenge von überdurchschnittlichen Fähigkeiten, hoher Motivation und Kreativität. Während häufig Begabung und Talent noch synonym gebraucht werden, wird inzwischen als Abgrenzung ...
Asthenisch (asthenic), griech. asthenés „bedeutet schwach, kraftlos, matt“; Konstitutionstyp →hypoplastisch
Armspannweite (arm width), Spannweite der in horizontaler Ebene seitwärts ausgestreckten Arme, gemessen wird die Entfernung von Mittelfinger zu Mittelfinger (der Schwimmer steht dabei frontal an einer Wand). Für Schwimmer werden Spannweiten von 101,4 – 102,8% der Körperhöhe angegeben (Fröhner, 2002); bei Topschwimmern konnten schon 115% ermittelt werden. →Eignungsmerkmal, →Talentauswahl, →Anthropometrie, Spanische Wissenschaftler ermittelten bei 13jährigen Schwimmern ...
Anlage, Veranlagung (disposition), Erbgut; die in den Chromosomen angelegte Disposition (→Genotyp), bestimmte Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entwickeln. Die meisten Anlagen bedürfen eines Entwicklungsrahmens, was in den letzten Jahrzehnten besonders durch die Expertiseforschung hervorgehoben wird. So kann sich der veranlagte Schwimmer nicht „outen“, wenn eine Schwimmhalle fehlt. Auf diesem Zusammenhang beruht die Einheit von Erbe und ...
Anforderungsprofil (requirment profile), Beschreibung erforderlicher Eigenschaften und Merkmale für eine bestimmte Tätigkeit, maßgebliches Element im Personalmanagement (z.B. bei Stellenbeschreibung). Im Sport der Ausprägungsgrad der anzustrebenden Leistungsvoraussetzungen als Ziel einer bestimmten Trainingsetappe. Das Anforderungsprofil des Schwimmers wird vom Leistungsziel, den dazu erforderlichen Leistungsvoraussetzungen im Verhältnis zu den erworbenen Leistungsvoraussetzungen (→Leistungsdiagnostik) abgeleitet. Es ist damit eine wesentliche ...
Adipositas (obesity, adiposity), lat. adeps „Fett“; „Fettsucht“, extreme Form des →Übergewichts, die mit einem →Body Mass Index über 30 kg/m2 angegeben wird. Wobei besonders athletische Sportler einen BMI > 30 haben können (→Muskelmasse) ohne im →Körperfettanteil die kritische Grenze zu überschreiten. Adipositas zählt als Risikofaktor für etliche Erkrankungen. Bedenklich ist die Zunahme in allen industrialisierten ...
Wettkampftyp (competitive type), Sportler, der sein Leistungsvermögen beständig im Wettkampf optimal umsetzt und sich in der direkten Auseinandersetzung mit dem Gegner steigern kann. Wettkampftypen vertrauen der Wirksamkeit ihrer Handlungen, glauben so an den Erfolg und fürchten den Misserfolg. Probleme werden als Herausforderungen gesehen, auf die sie aktiv zugehen und Lösungen anstreben. Ein Glücksfall für jeden ...
Wassergefühl (water feeling), auch Wasserbewegungsgefühl (Staub et al. 2021), komplexe koordinative Fähigkeit als Folge von Veranlagung und Erfahrung im Umgang mit dem Wasser, wobei Vortrieb (→Widerlager finden) und geringe Widerstandsbildung die wesentlichen Kenngrößen sind. Wassergefühl wird über taktiles, visuelles, vestibulares und vor allem kinästhetisches Sinnessystem erschlossen. Es ist der „Modus des Sich-selbst-Erlebens in Veränderungen im ...
Vorbelastung (preload), 1. im Sinne einer genetischen bedingten Veranlagung für bestimmte Krankheiten oder psychische/physische Merkmale. wettkampfnahe Belastungsformen vor einem Wettkampf oder Test, unmittelbar als Bestandteil der Erwärmung (→Sprint, schnellkräftigende Züge an der Schwimmbank im Sinne der Mobilisierung, s.Exkurs) oder als wettkampfspezifische Ausdauer drei bis fünf Tage zuvor. Sie ist ein trainingsmethodisches Element des Hochleistungstrainings und ...
Vererbung (heredity), Übertragung genetischer Informationen (Erbanlagen) an die Nachkommen. Die Vererbung spielt eine große Rolle bei der Bestimmung des sportlichen Talents, das weitgehend genetisch determiniert ist. So ist die Wahrscheinlichkeit zu sportlichen Erfolgen zu gelangen bei Kindern erfolgreicher Sportler größer. Sergijenko (2000) gibt diese Wahrscheinlichkeit mit 50% an, wenn beide Elternteile herausragende Sportler waren sogar ...