Zufall

17. August 2017 Z 0

Zufall (chance; accident), vom Willen und Bewusstsein des Menschen unabhängige (objektive), nicht geplante und erwartete Erscheinungsform der Notwendigkeit. Zufällige Ereignisse unterliegen aber der universellen Gültigkeit des Kausalprinzips (unterschiedliche Spezifikationen einer These zu Ursache, Wirkung und Werden). Der Zufall ist zusammen mit der sportlichen Leistung eine der wichtigsten Komponenten des Wettkampfes. Während die für den Erfolg unbedingt erforderliche Leistung für Anerkennung und Bewunderung bis hin zum Starkult sorgt, bedeutet Zufall Ungewissheit und erzeugt Spannung. Zufälle treten im Sport nun aber nicht nur als unerwartete Einzelereignisse wie Fehler, Patzer und Stürze in Erscheinung. Weitgehend unbekannt sind die verdeckten Zufälle, die unerkennbar und untrennbar mit der Leistung verknüpft sind und vornehmlich die Ergebnisse im Mannschaftssport nachweislich beeinflussen (Kirschling, 2008). So sind im Fußball zwei Fünftel aller Tore Zufallstreffer (Lames, 1999).

Exkurs: Die Gunst der Stunde erfassen und dem Zufall auf die Sprünge helfen, ist das Motto des Vater-Trainers Wolfgang Hambüchen…Ein Trainer kann alles bis ins letzte Detail auf dem Papier planen. Dann hat er vielleicht eine Art Fahrplan, ist aber irgendwo betoniert (im Denken) und verpasst so die Gunst der Stunde. Es handelt sich um eine besondere Situation, wo man spürt: „Da geht was!“ – umgangssprachlich würde man sagen: „Da fällt der Groschen.“ In dem Moment versteht man etwas, oder in unserem Fall gelingen einem Turner besondere Dinge. Leistungssport 3/2015, Trainerforum, S.8 (https://www.iat.uni-leipzig.de/datenbanken/iks/open_archive/ls/lsp15_03_5_11.pdf)

 

aber auch:

Je größer der Zufall, umso besser kann man sich dahinter nach einer Niederlage verstecken.

 


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