Ideal
Ideal (ideal), griech. idea „Idee“; vielseitig gebrauchter Begriff: Erstreben von Vollkommenheit, Leitbild, Vorbild, stabile Einstellung, die die „eigenständige Position und wertende Beziehungen zu gesellschaftlichen Zielvorstellungen und individuellen Zukunftsabsichten beinhaltet“ (Müller, in Schnabel & Thieß, 1993, S.408). Ideale sind ethische oder moralische Werte, die dem Handeln eine Richtung geben. Sie sind aber mehr ein Leuchtturm, kein Hafen (Axel von Ambesser).
Exkurs: Häufig verkörpern erfolgreiche Sportler generationstypische Ideale. Inwieweit der Sport aber insgesamt zum Ideal der Jugend wird, hängt auch mit seiner Ausstrahlung ab, die durch Doping, Bestechung und Missbrauch durch die Politik stark gelitten hat. Baron Pierre de Coubertin formulierte 1908 als Leitidee der Olympischen Spiele: „Das wichtigste an den Olympischen Spielen ist nicht zu siegen, sondern teilzunehmen, genauso wie das wichtigste im Leben nicht der Triumph, sondern der Kampf ist. Es ist nicht so wichtig, gewonnen zu haben, sondern gut gekämpft zu haben.“ Der Sport kann nicht ein Ideal aufrechterhalten, das die Gesellschaft schon längst abgeschrieben hat. „Geld verdirbt nicht notwendigerweise den Charakter, aber bereits Coubertin fürchtete – unter Verweis auf die griechische Agonistik – die Zerstörung des „Geistes der Ritterlichkeit“, wenn die „Freude an der eigenen Anstrengung“ schwindet und „Dünkel“ („Geldgier“) sowie „Nützlichkeitserwägungen“ überwiegen“ (Hägele, 2012, S.129).
„Gib deine Ideale nicht auf! Ohne sie bist du wohl noch, aber du lebst nicht mehr“. Mark Twain (1835-1910) US-amerikanischer Schriftsteller
Video zum Thema: http://www.ardmediathek.de/tv/Der-lange-Schatten-von-Kultur/Sport-und-Ideale/ARD-alpha/Video?bcastId=14912962&documentId=15671298– Zugriff 17.08.2019