Nervenleitgeschwindigkeit

05. Januar 2021 N 0

Nervenleitgeschwindigkeit (NLG) (nerve conduction velocity), Geschwindigkeit elektrischer Impulse entlang einer Nervenfaser.

Die Sportarten mit hoher Nervenleitgeschwindigkeit zeichnen sich durch hohe Schnelligkeitsanforderungen bzw. ausgeprägte reaktive Bewegungsanteile aus. Unbeantwortet bleibt die Frage, ob diese Verteilung durch das Training oder durch Auswahlprozesse zustande gekommen ist. Es existieren relativ enge morphologische Beziehungen zwischen Nerv und Muskel. Schnell kontrahierende FT -Fasern werden durch „schnellere Nerven“ innerviert als ST-Fasern. Sportler in Sportarten mit hohen Schnelligkeitsanforderungen verfügen über höhere Anteile von FT-Fasern als Sportler von Ausdauersportarten. Neben der Muskelfaserstruktur und der Laufzeit des Muskeleigenreflex ist die Nervenleitgeschwindigkeit eine der grundlegenden neuromuskulären Voraussetzungen elementarer Bewegungsprogramme. Da diese Voraussetzungen in hohem Maße genetisch bestimmt zu sein scheinen, könnte über diese Parameter auch auf genetisches Substrat der Schnelligkeit in Form elementarer Bewegungsprogramme geschlossen werden (Voß & Krause, 1991). Die Diagnostik der Nervenleitgeschwindigkeit und somit die Aufdeckung von neurologischen Defiziten erfolgt mittels Elektroneurografie (ENG).

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