Ökonomisierung
Ökonomisierung (economisation), Begriff aus der Wirtschaft, worunter die organisatorische Neuordnung staatlicher Verwaltungen durch interne Rationalisierung und die Übernahme marktpreissimulierter Kosten-Ertrags-Kalküle und damit die Verbesserung der Qualität öffentlicher Dienstleistungen und gleichzeitig die Senkung der Produktionskosten verstanden wird (www.babylon.com).
Im Sport kann Ökonomisierung als Vermarktung (Kommerzialisierung) verstanden werden, zugleich wird der Begriff für die Übernahme der Logik des Wirtschaftssystems genutzt. Mehr im Sinne effektiven Handelns, wie das Erlernen sportlicher Bewegungsabläufe (Techniken) bei minimalem Aufwand. Beispielsweise die Anwendung verbaler Informationen, die dem Lernenden die kinästhetische Erfahrung bewusst machen (Zaton 2010). Aus physiologischer Sicht heißt dies „Bewegen bei minimalem Aufwand“ (ähnlich dem „Ökogang“) und wird vor allem mit extensivem Dauertraining gelöst, das zu einer Ökonomisierung von Herzkreislaufarbeit und Bewegungstechnik führt. Die früher bevorzugte Differenzierung des Grundlagenausdauertrainings in „GA-Ökonomisierung“ (GA I bzw. BZ 2/3) und „GA-Entwicklung“ (GAII bzw. BZ 4/5) ist unscharf und konnte sich nicht behaupten. Indem intensives Ausdauertraining den Tonus des Sympathikus und damit auch den Stresshormonspiegel senkt, wird allgemein die These von einer Ökonomisierung durch Ausdauertraining bestätigt. Höhentraining führt zu einer Ökonomisierung der aerob-anaeroben Stoffwechselprozesse auf gleicher und höherer Geschwindigkeitsstufe (Martin et al. 1996).