Schnelligkeitsausdauer (SA)

24. Juli 2017 Sch 0

Schnelligkeitsausdauer (SA) (speed endurance), Ermüdungswiderstandsfähigkeit gegen Geschwindigkeitsabfall (Stehvermögen) im Unterdistanzbereich zyklischer Sportarten mit einer Belastungsdauer von 20-120 sec (bei Schnabel nur bis 35 sec) und somit unter vorwiegend anaerob-laktazidem Stoffwechsel und bei wettkampfnahen Bewegungsfrequenzen. Typisch ist der starke Bezug zur Wettkampfgeschwindigkeit. Neumann et al. (2001, S. 140) sprechen deshalb auch vom „Lerntraining für die Entwicklung der Wettkampfausdauer, da sich die Schwerpunkte des SA-Trainings auf die Zielgeschwindigkeit des Wettkampfes (Prognoseleistung), auf die zu erreichende Bewegungsfrequenz und den notwendigen Bewegungsvortrieb orientieren“. Damit liegt es in der Nähe der wettkampfspezifischen Ausdauer, unterscheidet sich aber als intensives Intervalltraining im Unterdistanzbereich mit relativ langen Pausen (1-3 min) in der Trainingsmethodik recht deutlich von ihr. In der Literatur synonyme Verwendung mit anaerobe Kurzzeitausdauer, →Stehvermögen, Sprintausdauer

 

Schwimmlexikon-Schnelligkeitsausdauer
Auf die Wettkampfdistanz bezogene Teilstreckenlängen im Training der Schnelligkeitsausdauer (Belastungszone 7)

 

Exkurs: „Besonders das Training der Schnelligkeitsausdauer (SA) wird unterschiedlich verstanden und eingeordnet. Diese Lücke ist bereits in der Sportwissenschaft sichtbar. Während Schnabel et.al (2008) darunter eine „wettkampfspezifische Ausdauerfähigkeit mit einer Dauer bis zu 35 Sekunden“ verstehen (S.182), gebraucht Weineck (2002) Schnelligkeitsausdauer synonym mit Stehvermögen (S.426). Andere ordnen sie mit einer optimalen Belastungsdauer zwischen 6 – 20 Sekunden als „anaerobe Kurzzeitausdauer“ mehr der Schnelligkeit als der Ausdauer zu und verstehen darunter „Ermüdungswiderstandsfähigkeit bei submaximalen Bewegungsgeschwindigkeiten“ (Grosser et al. 2004, S.117). Abgeleitet aus unserer Trainingspraxis verstehen wir SA als „Ermüdungswiderstandsfähigkeit gegen Geschwindigkeitsabfall im Unterdistanzbereich mit einer Belastungsdauer von 20-120 Sekunden“ (Rudolph, Lexikon 2008, S. 327). Damit wird dem trainingsmethodischen Anliegen, wiederholt im Bereich der Wettkampfgeschwindigkeit zu schwimmen (also für den 400m-Schwimmer auch 6 x 100m ab 2:00 min), gegenüber dem „energetischen Zwang“ (KZA) der Vorrang gegeben. Ähnliche Programme führt Sweetenham (2003) unter „Lactate-Produktion-Training“ auf. Aber Begriffe wie „Laktatproduktions- und „Laktattoleranztraining“ mögen zwar eine Trainingssituation beschreiben, sind aber mit dem Trainingsziel nicht vereinbar. Es geht nicht darum, möglichst viel Laktat zu produzieren oder zu tolerieren, sondern so viel Energie pro Zeiteinheit wie notwendig oder wie maximal möglich (Sprint) umzusetzen.“ (Auszug aus Rudolph (2014). Trainingssteuerung. In Rudolph et al. Wege zum Topschwimmer, Bd. 3, S.58)

 

 

 

 


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