Atemgasanalyse
Atemgasanalyse (respiratory gas analysis), quantitative Bestimmung der Gase in der Ein- und Ausatmungsluft, d.h. bei jedem Atemzug wird die Sauerstoff– und →Kohlendioxid – Zusammensetzung ermittelt. Das gelingt modernen Geräten ohne Ausbelastung in wenigen Minuten. Aus dem Quotienten von Kohlendioxidabgabe (VCO2) und Sauerstoffaufnahme (VO2) (→Quotient, respiratorischer) kann der Energiestoffwechsel für jeden Probanden individuell ermittelt werden.
Weiterführend wurde in der Medizin ein Verfahren entwickelt, mit dem Krankheiten via Atemprobe diagnostiziert werden können. Grundlage ist die Erkenntnis, dass die menschliche Atemluft mehr als 3000 flüchtige Substanzen enthält, die mit der Gas-Chromatographie bestimmt werden können. Es entsteht so eine Art gasförmiger Fingerabdruck, der dem Arzt als Indikator zum Erkennen von Krankheiten dienen kann.
Die Meßgrößen der Atmung sind ein wesentlicher Bestandteil der KLD in den Ausdauersportarten. Während die Atemgasanalyse früher meist nur dem Hochleistungssport vorbehalten war, profitiert inzwischen der Freizeit– und Gesundheitssport von den Vorteilen dieser modernen Form der Trainingssteuerung. Beim Schwimmen erfolgt die Einatmung unter Belastung im Strömungskanal oder beim „angebundenen Schwimmen“ über einen Schnorchel und einer Maske, die die Schwimmtechnik und den Wasserwiderstand nicht signifikant verändert (Bremer, 2003). Die mit viel Aufwand verbundene Douglassackmethode ist inzwischen durch „breath by-breath-fähige Geräte ersetzt worden, die jeden einzelnen Atemzug aufzeichnen. In der Leistungsdiagnostik hat sich aber auch die Nachatmungsmethode bewährt, da hier der Schwimmer nicht durch Gerätschaft (Schnorchel usw.) behindert wird (Goetz & Hartmann 2014). →Spiroergometrie
Mehr zum Thema: Goetz & Hartmann (2014). Atemgasanalyse im Schwimmen. DSTV-Reihe, Bd.35, 86-90