Leistungsdiagnostik, komplexe (KLD)

04. März 2020 L 0

Leistungsdiagnostik, komplexe (KLD) (performance diagnostics, complex), Leistungsdiagnostik, die versucht die gesamte Leistungsstruktur einer Sportart zu erfassen und auf der interdisziplinären Kooperation zwischen Trainingsmethodiker, Biomechaniker, Sportmediziner und Sportpsychologen fußt. Die Ergebnisse der KLD sind nur im Zusammenhang mit der Wettkampfanalyse und der Trainingsdokumentation zur Trainingssteuerung optimal für die Trainingspraxis nutzbar. Dabei sollte der „Drang nach Komplexität“ nicht zu einem unüberschaubaren Datenfluss führen. Es sind also die Verfahren und Methoden für die KLD zu nutzen, deren Ergebnisse zu praxiswirksamen Ableitungen führen, wobei die „Hauptkettenglieder“ der weiteren Entwicklung („x-Faktor“ bei Counsilman) in gemeinsamer Auswertung durch Trainer, Biomechaniker, Arzt und Psychologen abzuleiten sind (→Steueraktiv).  →Trainer-Berater-System

Struktur der KLD im DSV

 

Um die Verbindung zum Wettkampf herzustellen empfiehlt sich, die zentrale KLD zeitnah zu einem Hauptwettkampf durchzuführen, was allerdings psychologisch nicht einfach ist, da der Aktive unmittelbar vor dem Wettkampf die hohe Belastung scheut (u.U. „mauert“) und nach dem Wettkampf „ist die Luft ‚raus“. Deshalb hat man sich oft für den Beginn eines Makrozyklus entschieden, womit auch die Schwerpunkte dieses Zyklus aktualisiert werden können. Auf Grund des hohen zeitlichen und personellen Aufwandes sollten zentrale KLD auf zwei im Trainingsjahr beschränkt werden (Herbst und Frühjahr). Alle anderen Fragestellungen sind über dezentrale KLD und begrenzte Diagnostik (Messplatz) zu klären.

Mehr zum Thema:

  • Rudolph (2014). Leistungsdiagnostik. In: Wege zum Topschwimmer, Bd. 3, Hofmann-Verlag, S.74-132
  • Hahn et al. (2010). Biomechanische Leistungsdiagnostik im Schwimmen. Erfahrungen im Leistungssport und Ableitungen für die Ausbildung von Studierenden. Beiträge zum dvs-Symposium Schwimmen 10.-12.9.2009 in Leipzig.  Köln Sportverlag Strauß 2010
  • Semechin & Schinkitz (2010). Höher _ schneller – weiter: Leistungsdiagnostik im paralympischen Schwimmsport. swim & more 3/10, 33
  • Leopold, W. (2000). Zum Anliegen der Leistungsdiagnostik im DSV. DSTV-Reihe Bd.17, 7-13
  • Böttcher, J. (2011). Untersuchungsverfahren der Leistungsdiagnostik an den Olympiastützpunkten. Bild-Messwert-Kopplung – die Verbindung kinematischer und dynamischer Parameter. Leistungssport (41)3,60-62

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