Bewegungsregulation
Bewegungsregulation (motor regulation), synonym mit Bewegungskoordination, da diese auf ständigen Korrekturen (Regelung) beruht (Meinel & Schnabel 2007, S.62). Bewegungsregulation ist im Sport eine wesentliche motorische Komponente der Handlungsregulation durch das Zusammenwirken geistiger und sensomotorischer Prozesse oder einfach gesagt „die psychische Seite des Bewegungsablaufs“ (Schuck 2001, S.9). Dabei sind Bewegungswahrnehmung und Bewegungsvorstellung wichtige Voraussetzungen (Schnabel et al. 2003).
Mit dem Schwimmen verlassen wir das gewohnte „Landleben“ und betreten ein zunächst ungewohntes Medium. Die Bewegungen erfolgen teilweise außer Wasser, der größte Teil aber im Wasser und ist damit für den Trainer schlecht zu sehen. Der gewohnte Bodenkontakt fehlt, um den Krafteinsatz zu reguliene. Dafür müssen mühselig Widerlager erfühlt und aufgebaut werden. Die Auseinandersetzung mit den ständig wechselnden Wasserwiderständen erfordert ein besonders hohes Niveau der Bewegungsregulation mit Anforderungen in der Folge (Schuck 2005, S.92):
- Wassergefühl trainieren,
- Technik erlernen,
- Technik korrigieren
- Bewegung unter Trainingsbelastung korrigieren
- Bewegung im Wettkampf kontrollieren,
- Kontrolle schneller Bewegungen (→Schnelligkeit).
Die Bewegungsregulation im Schwimmen unterliegt dabei folgenden Besonderheiten:
- die Bewegung erfolgt im Wasser, das immer wieder durchbrochen wird;
- durch „angstbesetzte Bewegungsmuster“ stimmen besonders in der Anfängerausbildung Hauptmotiv (eine bestimmte Technik erlernen) mit dem Hauptziel (über Wasser halten) nicht überein;
- die im Wettkampf erforderlichen Bewegungsabläufe werden nicht sofort erlernt (Schuck, 2005).
Psychische Komponenten der Bewegungsregulation sind: Reaktionsschnelligkeit und – genauigkeit, motorische Anpassungs– und Umstellungsfähigkeit, Rhythmisierungsfähigkeit, Korrekturfähigkeit, Antizipationsfähigkeit und motorische Lernfähigkeit (Frester, 2002). →Bewegungskoordination, →Bewegungssteuerung und -regelung