Dehnungsreflex
Dehnungsreflex (myotatic reflex; stretch reflex), Reaktion auf einen Dehnungsreiz, die von den Muskelspindeln ausgelöst wird und den Muskel vor Überdehnungen und Rissen schützt. Die Muskelspindeln bestehen aus spezialisierten Skelettmuskelfasern und sind von einer Nervenfaser umgeben. Diese reagieren auf die Längenveränderungen der Muskelfasern mit einem Aktionspotential und lösen die Kontraktion des Muskels eigenständig aus (monosynaptischer Dehnungsreflex). Als Eigenreflex kann der Muskel sehr schnell reagieren ohne die „Nervenautobahn“ zum ZNS beanspruchen zu müssen, was für viele sportliche Bewegungen von großem Vorteil ist.
Der Dehnungsreflex ist abhängig von der Dehnungsgeschwindigkeit des Muskels und unterstützt eine schnelle Kraftentwicklung. Nach Disputen in der Sportwissenschaft über die Wirkung verschiedener Dehnmethoden auf den Dehnungsreflex zeigten u.a. Wiemann (1991) und Wydra (1997), dass weder durch das statische Stretching noch durch die neuronalen Stretching-Methoden die Auslösung des Dehnungsreflexes vermieden wird. Im Gegenteil die mittels Oberflächenelektroden registrierbare elektromyographische Aktivität ist eher größer als beim dynamischen Dehnen (http://www.uni-wuppertal.de/fb3/sport/bewegungslehre/klee).
Mehr zum Thema: http://symptomat.de/Dehnungsreflex (Zugriff am 9.01.2019)