Skelettmuskulatur

26. Juni 2024 S 0

Skelettmuskulatur (skeletal muscles), quergestreifte, vom Willen gesteuerte Muskulatur, die als wesentlicher Bestandteil des aktiven Bewegungsapparates Körperhaltung (u.a. gegen die Schwerkraft) und Körperbewegungen sichert. Ferner werden in der Muskulatur beim Ausdauersportler bis 95% des gesamten Stoffwechsels abgewickelt, durch die Muskelkontraktion der venöse Blutrückfluss gefördert, die Atmung unterstützt, ein erheblicher Teil der Körperwärme gesichert und durch die Muskelspindeln die Körperlage geortet (Tittel, 2003). Der Skelettmuskel ist durch Sehnen (Ursprung und Ansatz) am Knochen befestigt und durch das quergestreifte Muskelgewebe charakterisiert, das aus Muskelfasern besteht. Die Anordnung der Muskelfasern ist bedeutsam für die Arbeit des Muskels und damit auch für die Leistung im Sport (Muskelfasertypen). Die Kraft des Muskels ist von der Summe der Querschnitte der Fasern und deren Ansatzwinkel abhängig. Der anatomische Querschnitt verläuft im rechten Winkel zur Längsachse des Muskels, der physiologische Querschnitt senkrecht zu den Muskelfaserquerschnitten. Er ist somit bei gefiederten Muskeln (z.B. Deltamuskel) größer als der anatomische Querschnitt, d.h. gefiederte Muskeln sind kräftiger als parallel faserige mit gleichem Faserdurchmesser. Je nach Beteiligung an der Bewegung kann der Muskel  Synergist oder Antagonist sein. Die Aneinanderreihung von Synergisten und Antagonisten im Rahmen eines Bewegungsablaufes wird als Muskelschlinge bezeichnet. Nach der Arbeitsleistung des Muskels in Abhängigkeit von der äußeren Belastung unterscheidet man isotonische, isometrische und exzentrische Muskelkontraktion. Nach der Wirkungsweise auf die drei Hauptachsen spricht man von Beugern (Flexoren) und Streckern (Extensoren), Anzieher (Adduktoren) und Abzieher (Abduktoren) sowie Einwärtsdreher (Pronatoren) und Auswärtsdreher (Supinatoren) usw. Studien zeigen, dass die exzentrische Muskelkraft größer ist als die konzentrische Muskelkraft. Das Verhältnis wird jedoch stark von der Bewegungsgeschwindigkeit und in geringerem Maße von Alter und Geschlecht beeinflusst (Nuzzo et al. 2023).

BelastungsformMuskelaktionMuskellänge
dynamisch-positiv

dynamisch-negativstatisch

konzentrisch

exzentrischisometrisch

abnehmend

zunehmendgleichbleibend

Arbeitsweise der Skelettmuskulatur

In Bezug auf Skelettmuskelhypertrophie gehören Proteine zu den am häufigsten diskutierten und vorgeschlagenen Nahrungsergänzungen. Dabei sind ein gesundes Muskelmilieu und eine korrekte Reaktion des gesamten Muskelstoffwechsels auf die Trainingsbelastung eine Voraussetzung für die Steigerung der Muskelproteinsynthese und damit für die Muskelhypertrophie. Ergänzend dazu diskutieren Paoli et al. (2024) Nahrungsergänzungsmittel wie Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralien, Kreatin, Omega-3-Fettsäuren, Polyphenole und Probiotika als unterstützende und ergänzende Faktoren zum Hauptergänzungsmittel Eiweiß. Als signifikante physiologische und genetische Prädiktoren der bioenergetischen Anpassung der Skelettmuskulatur empfehlen Balberova et al. (2023) die Laktat-Clearance (Geschwindigkeit des Laktat-Abbaus) und die DNA-Profilierung des ACTN3-Gens rs1815739.

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