Kreatin

04. Februar 2020 K 0

Kreatin (creatine),griech.kreas „Fleisch“; Aminosäure, die der Körper selbst herstellt. Kreatin wird bei der Phosphorilierung im Muskel mit Phosphor zu Kreatinphosphat aufgebaut. Die Menge an verfügbarem Kreatinphosphat limitiert die Arbeitszeit des Muskels bei maximalen Belastungen. Durch künstliche Zufuhr (mit 2-20g/Tag sehr unterschiedliche Angaben) kann das muskuläre Gesamtkreatin bis zu 20% erhöht werden, wodurch die Widerstandsfähigkeit gegenüber Ermüdung bei kurzdauernden Maximalbelastungen verbessert wird. Eine Megaanalyse (Lanhers et al. 2017) ergab, dass eine Kreatin-Supplementierung bei einer Belastungsdauer bis 3 Minuten wirksam ist, unabhängig von den Merkmalen der Population, den Trainingsprotokollen und den zusätzlichen Dosen. Darüber hinaus fördert es die Energiehomöostase des Gehirns und verbessert die kognitiven Parameter (Machek & Bagley, 2018). Dabei beeinflusst der Zeitpunkt der Einnahme die Ergebnisse (Stecker et al. 2019).

Wegen seiner wissenschaftlich nachgewiesenen Vorteile für Schnellkraft– und Kurzzeitleistungen wird Kreatin vor allem von Sprintern im Schwimmen bevorzugt, denn bei längerer Belastungsdauer ist die Kreatinsupplementation nicht mehr wirksam. Es sollten aber auch die negativen Folgen (erhöhter Muskeltonus bis zur Krampfneigung, Gewichtszunahme durch Wassereinlagerung in den Muskeln, verstärkte Verletzungsgefahr) beachtet werden. Die Erwartungen an Kreatin sind in der sportmedizinischen Praxis bisher nicht erfüllt worden (Nebel, 2002). Aus Sicht des Dopinglabors in Köln gehört Kreatin auf die Dopingliste, zumindest sollte wie bei Koffein ein Grenzwert festgelegt werden (Geyer, 2003). Jedenfalls ist Vorsicht beim Konsumieren von nicht-ausgewiesenem Kreatin wegen gesundheitlicher Risiken angesagt (Wallimann, 2009, s.u.).  Andere Autoren sehen im Kreatin kein verdecktes Anabolikum, da es die Proteinsynthese nicht stimuliert (Neumann, 2001). Die amerikanische Gesundheitsbehörde empfiehlt wegen der Nebenwirkungen mit anderen Präparaten, vor der Anwendung einen Arzt zu konsultieren (http://www.mayoclinic.org/drugs-supplements/creatine/safety/hrb-20059125, Zugriff 11.08.2016). Für das australische Sportinstitut zählt Kreatin zu den „Ergänzungen/Zutaten, die die sportliche Leistung unterstützen oder verbessern können und die am besten mit einem individualisierten und veranstaltungsspezifischen Protokoll unter fachkundiger Anleitung eines akkreditierten Sportnahrungsarztes verwendet werden“ (https://ais.gov.au/nutrition/supplements/tiles/group_a – Zugriff 04.02.2020).

 

Mehr zum Thema: – Wallimann, T. (2009). Neues über Kreatin im Sport. MSN, 3-2009, 17-20

http://www.medicalsportsnetwork.com/archive/494566/Neues-ueber-Kreatin-im-Sport.html (Zugriff am 04.02.2020)


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