Gruppengespräch
Gruppengespräch (group-talk), auch Gruppendiskussion, Gruppeninterview, Gruppenexperiment. Um Informationen zu sammeln, bennent ein Diskussionsleiter ein Thema und führt dazu ein Gespräch mit mehreren Teilnehmern, zumeist einer bestimmten Organisationsform (Arbeitsgruppe, Rehabilitationsgruppe, Seminargruppe usw.). Damit das aber nicht zu einer allgemeinen Plauderei ausartet, sind bestimmte Prinzipien einzuhalten:
- mit einer klaren Zielstellung in das Gespräch gehen,
- durch Zwischenergebnisse „roten Faden“ nicht verlieren
- alle Teilnehmer einbeziehen
- wahren einer Diskussionskultur (Emotionen einschränken, persönliche Angriffe verhindern, andere Meinungen achten usw.).
- dabei sind Kompetenz und Teamfähigkeit des Gesprächsführers besonders wichtig, moderieren allein reicht nicht.
In Sportgruppen handelt es sich um einen „pädagogisch-psychologisch gelenkten Erfahrungsaustausch mit dem Ziel, individuell neue Erkenntnisse zu erlangen, gemeinsam Handlungsstrategien zu erarbeiten, Ziele zu formulieren und sich gegenseitig zu motivieren sowie Probleme in den sozialen Beziehungen zu lösen“ (Mathesius in Schnabel & Thieß, 1993, S.360). →Gespräch
Das Gruppengespräch ist in Schwimmgruppen mit seiner „Ansammlung an Einzelkämpfern“ komplizierter als in Mannschaftssportarten, da man gegebenenfalls seinen Konkurrenten (→Konkurrenz) beraten soll. Deshalb sind solche Gespräche im Schwimmen besonders dann wirkungsvoll, wenn es um Gruppenziele (DMS, gemeinsamer Lehrgang, Auseinandersetzung mit „Störenfrieden“) geht, aber auch die gemeinsame Auswertung der Schwimmtechniken („Bewegungserfahrungsaustausch“) kann sehr erfolgreich sein. Als Trainer haben wir davon auszugehen, dass sich Sportler untereinander teilweise besser und nachhaltiger verständigen können als uns das gelingt. Counsilman (1980) empfiehlt wöchentlich eine Mannschaftsbesprechung. Allerdings sollte auch nicht „im Sog der Praktiken der 68iger“ jedes Problemchen in der Gruppe „zerredet“ werden. →Unterricht, sporttheoretischer