Kinemetrie
Kinemetrie (cinemetry), griech. von kínēma, „Bewegung“ und metrov „Maß“; Verfahren zur Messung sich aus der Bewegung ergebender (kinematischer) Größen (→Zeit, →Geschwindigkeit, →Weg, →Beschleunigung usw.) bei sportlichen Bewegungen, auch Bildfolgeverfahren. Mit der Kinemetrie wird eine Bewegung durch Videobilder erfasst, die danach am PC digitalisiert und in 2D- bzw. 3D-Koordinaten umgerechnet werden Dazu werden Zeit- und zusätzliche Weginformationen (→Kalibrieren) mit der Aufzeichnung des Bewegungsablaufs gekoppelt. Für die exakte Erfassung der Schwimmgeschwindigkeit müssen zwei Kameras frequenzstabil und bildsynchron laufen. Für genaue Bewegungsanalysen sind an festgelegten Körperpunkten Marker anzubringen, um Teilkörperschwerpunkte und den Gesamtkörperschwerpunkt (→Körperschwerpunkt) zu berechnen (Krug et al. in: Meinel & Schnabel, 2004, S.397). Der Handel bietet inzwischen Analyse-Software an (SIMI-Motion), die die Aufnahmen bewegter Objekte in 2D- oder 3D-Daten umgesetzt und die Bildsequenzen professioneller Hochgeschwindigkeitskameras synchronisiert.
Beispiel: Eine Studie erfasst durch Kinemetrie die Unterwasserphase beim Start im Schwimmen. Mittels drei VHS-Videokameras (30Hz) und Signal-Synchronisationsgeräte wurden die maximal erreichte Tiefe, Zeit, Entfernung und Durchschnittsgeschwindigkeit der Unterwasserphase und Gesamtstartzeit in 15 Metern analysiert. Die maximale Tiefe und die Durchschnittsgeschwindigkeit während dieser Phase scheinen die Variablen zu sein, die die Unterwasserphase erheblich beeinflussen (Pereira et al. 2006).
Mehr zum Thema: http://wiki.ifs-tud.de/fm/messmethoden/mmb01 (Zugriff am 20.11.2019)
Gerätetechnik: https://www.contemplas.de/bewegungsanalyse_schwimmen – Zugriff 20.11.2019