Begriff: Staffelstart

Staffelstart

Staffelstart (relay-change- start). Start beim Wechsel der Schwimmer im Rahmen der Wettkampfbestimmungen (die Füße des startenden Schwimmers dürfen den Startblock nicht verlassen, bevor der ankommende Schwimmer angeschlagen hat). In der Vergangenheit wurde vorwiegend der Armschwungstart genutzt, da die Bewegungen beider Schwimmer optimal (→Bewegungsrhythmus, →Timing) aufeiander abgestimmt werden können und die Gefahr eines Frühstarts minimiert ist. Da sich beim Einzelwettkampf inzwischen der Schrittstart durchgesetzt hat, wurden auch verschiedenen Staffelstartvarianten geprüft. Takeda et al.(2010) untersuchten drei verschiedene Staffelstartvarianten:

  •  „No-step-start“ (Parallelstellung der Füße)
  • Single-step-start“(mit einem Auftaktschritt)
  • „Double-step“ Start“ (mit zwei Auftaktschritten).

Sie sprachen sich für den no-step-Start aus, da mit ihm sowohl eine höhere Geschwindigkeit beim Absenken der Beine als auch eine kürzere Startzeit erreicht wurde. Zudem war die Anzahl der Fehlstarts bei den Schrittvarianten wesentlich höher. Mit dem Einsatz des neuen Startblocks OSB 11 bei der Weltmeisterschaft 2011 erlaubte die größere Startfläche mehr Bewegungsfreiheit und es wurden die Schrittvarianten von verschiedenen Mannschaften praktiziert. In einer Analyse dieser Wettkämpfe gelangen Fischer & Kibele (2012) zu dem Schluss, dass der Single-step-Start sich international durchsetzt. Er ist allerdings komplizierter und bleibt somit vornehmlich den Hochleistungsschwimmern vorbehalten.

Zum Staffelstart im Schwimmen besteht noch Forschungsbedarf. So ergab eine Analyse von 28 Veröffentlichungen zum Start im Schwimmen, dass sich nur 3,57% dem Staffelstart  widmeten (Mourao et al. 2014).

Fischer et al. (2017) untersuchten bei der DSV-Nationalmannschaft zwei Single-Step-Varianten: „Short-Step“ (beide Füße stehen parallel an der Startblock-Vorderkante und „Long-Step“ (versetzte Füße). Bei letzterer wird ein längerer Beschleunigungsweg ermöglicht. Sie ermöglicht dem Schwimmer, mehr Höhe und Schwung zu gewinnen, damit eine effizientere Kraftentfaltung und höhere Startgeschwindigkeit, letztlich zu besseren Zeiten über 5 und 10m. Auch wenn die Blockzeit etwas länger ist.

Mehr zum Thema:
 
Fischer, S. (2024). Starts wissenschaftlich betrachtet-Neueste Erkenntnisse aus der Forschung, DSTV-Reihe, Bd. 49,51-62 (Staffelstart S. 60/61)

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  • Erstellt am: 12. August 2025
  • Überarbeitet am: 12. August 2025
  • Autor: Klaus Rudolph

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