Kategorie: Anpassung
Reizstufenregel
Reizstufenregel (stimulus step rule); auch ROUX-Prinzip nach dem deutschen Arzt Wilhelm Roux, der erkannt, dass eine funktionellen Anpassung erst erfogt, wenn Reize müssen eine bestimmte Schwelle überschreiten. Er teilte diese Reize in vier Gruppen ein: unterschwellig (keine Anpassung und keine Leistungsverbesserung) schwach überschwellig (funktionserhaltend) stark überschwellig (Leistungssteigerung durch physiologische und anatomische Veränderungen) zu starke Reize…
WeiterlesenReizsummation
Reizsummation (stimulus summation), zeitliche oder räumliche Summierung mehrerer Einzelreize mit größerem Effekt. Die Fähigkeit zur Integration (Verrechnung) von Reizen, die eine der spezifischen Leistungen des Nervensystems darstellt, beginnt bereits im einzelnen Neuron. Von den Synapsen gelangen an die Nervenzelle erregende Signale (exzitatorische postsynaptische Potentiale = EPSP) oder hemmende Signale (inhibitorische postsynaptische Potentiale = IPSP). Diese…
WeiterlesenResponder
Responder (responder), aus dem Englischen „der Antwortende“; in der Medizin übertragen auf Personen, die auf bestimmte Verfahren (z.B. Operationstechnik) oder auf Medikamente reagieren, im Sport entsprechend auch auf Trainingsreize. Im Leistungssport, besonders im Nachwuchsbereich, wird vorrangig in Gruppen nach einheitlichen Plänen trainiert. Trotzdem reagieren die Sportler unterschiedlich. Das liegt an der Heterogenität im Ansprechen auf…
WeiterlesenRückanpassung
Rückanpassung, hier: Anpassung an N.N.-Bedingungen nach Höhentraining oder Transatlantikflügen. →Akklimatisation (acclimatization), →Jetlag
WeiterlesenSchlüsselreiz
Schlüsselreiz (key stimulus), eine instinktive Reaktion auslösender signalartiger Reiz im Sozialverhalten auch als Auslöser bezeichnet. Den Begriff „Schlüsselreiz“ verbindet man mit der Vorstellung, dass die auslösenden Reize einem Schlüssel gleichen, dessen Bart passgenau ein Schloss (Auslösemechanismus) öffnet und damit die nachfolgende Instinktbewegung des Individuums in Gang setzt. Beispiele: Wird ein Hühnerküken unter eine schalldichte Glasglocke…
WeiterlesenSportherz
Sportherz (athletic heart), durch Trainingsbelastung vergrößertes gesundes Herz, womit eine Ökonomisierung und Leistungserhöhung verbunden ist. Bei nur 15% der Sportler kann von einem durch Training hypertrophiertem Herz gesprochen werden, dabei sind Lebensalter und ethnische Einflüsse zu beachten. „Die Auswurffraktion kann aufgrund der erhöhten parasympathischen Aktivität in Ruhe grenzwertig niedrig sein, normalisiert sich aber unter Belastung.…
WeiterlesenSuperkompensation
Superkompensation (super-compensation), lat. super „über“, compensare „ausgleichen“, „ersetzen“; von Jakowlew 1977 aus dem →Glykogen-Stoffwechsel abgeleitete Modellvorstellung, die maßgeblich die →Trainingswissenschaft prägte. Danach wird durch hohe →Belastungen die →Homöostase durchbrochen. Die beanspruchten Funktionssysteme benötigen dann eine gewisse Zeit der →Wiederherstellung, wobei einige danach über das Ausgangsniveau hinaus schwingen, was als „überschießende Adaptationsreaktion“ (→Adaptation) oder Superkompensation bezeichnet…
WeiterlesenToter Punkt
Toter Punkt (low point), Moment bei einer Tätigkeit, bei der ohne besondere Anstrengungen und Bemühungen die Leistung nicht gesteigert werden kann oder eine Entwicklung stagniert, z.B. in der Wirtschaft, der Forschung bis zum Müdigkeitsgipfel im Tagesverlauf (→Biorhythmus) Bei Ausdauerbelastungen tritt der „Tote Punkt“ zumeist bei Anfängern in den ersten Minuten starker körperlicher Belastung auf und…
WeiterlesenTransformation
Transformation (transformation), lat. transformare „umformen“; allg. Umwandlung, Umformung. Im Training spielt die Transformation in der Adaptation an sportliche Belastungen eine Rolle, indem man davon ausgeht, dass nach hoher Trainingsbelastung durch Entlastung die Reizanpassung im Organismus optimaler erfolgen kann (→Superkompensation). Das betrifft zum Beispiel die durch das Grundlagenausdauertraining auf muskelzellulärer Ebene überwiegend oxidativ adaptierten schnellen…
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