Begriff: Reizsummation

Reizsummation

Reizsummation (stimulus summation), zeitliche oder räumliche Summierung mehrerer Einzelreize mit größerem Effekt. Die Fähigkeit zur Integration (Verrechnung) von Reizen, die eine der spezifischen Leistungen des Nervensystems darstellt, beginnt bereits im einzelnen Neuron. Von den Synapsen gelangen an die Nervenzelle erregende Signale (exzitatorische postsynaptische Potentiale = EPSP) oder hemmende Signale (inhibitorische postsynaptische Potentiale = IPSP). Diese Signale werden verrechnet, sie werden summiert. Dabei gibt es folgende Möglichkeiten:

  • EPSP + EPSP = > Schwellenwert (Bildung Aktionspotential)
  • IPSP + IPSP  = Ruhemembranpotential wird stabilisiert (kein Aktionspotential)
  • EPSP + IPSP = anteilig mehr EPSP (Aktionspotential ja), anteilig mehr IPSP (Aktionspotential nein)

Die Summation wird noch nach räumlichen und zeitlichen Aspekten unterschieden (s. https://simpleclub.com/lessons/biologie-reizsummation – Zugriff 24.11.22)

„Steter Tropfen höhlt den Stein“ Ovid (43 v.Chr. – 17 n.Chr.) antiker römischer Dichter

Sowohl das Reizschwellengesetz als auch die Reizsummation begründen physiologisch die Trainingslehre. So führt die Ausbildung konditioneller Fähigkeiten in der Regel erst nach längeren Zeiträumen auf der Grundlage der Summierung von Reizen zur gewünschten Anpassung  Auch die Werbeforschung verspricht sich unter psychologischen Aspekt durch stete Wiederholung eine höhere Wirksamkeit, was aber erfahrungsgemäß schnell ins Gegenteil umschlagen kann. →Deckeneffekt, →Trainingsprinzipien, →Reizstufenregel, →Homöostase, →Superkompensation

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  • Erstellt am: 24. November 2022
  • Überarbeitet am: 24. November 2022
  • Autor: Klaus Rudolph

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