Deckeneffekt

27. Februar 2024 D 0

Deckeneffekt (ceiling effect), Messfehler, der auf der Überschreitung des Messbereichs beruht.

  1. Übertragen in der Psychologie ein Test mit so geringen Anforderungen, dass maximale Testwerte leicht von der Mehrheit erreicht werden können und folglich eine differenzierte Merkmalsausprägung kaum möglich ist.
  2. Bei der Ausbildung konditioneller Fähigkeiten versteht man unter Deckeneffekt den Zeitpunkt, zu dem die Trainingsreize zunehmend an Wirkung verlieren („die Decke ist erreicht“). Dieser Erfahrung aus dem Training liegt die Aussage zugrunde, dass Anpassungsprozesse (→Adaptation) weder kurz- noch langzeitig als unendlich fortsetzbar betrachtet werden können (Martin et al. 2001; Kataoka et al. 2024). So rechnet man im Krafttraining nach 10-12 Wochen Hypertrophietraining mit einem Deckeneffekt (Grosser et al. 2004). Ist der Deckeneffekt erreicht, dann ist es besser, die Trainingsmethodik grundsätzlich zu ändern. Da sich die Anpassung an Trainingsreize innerhalb der individuellen Anpassungsfähigkeit vollzieht und somit Ausdruck der epigenetischen Regulationsabläufe (Interaktion der verschiedenen genetischen Faktoren) im Organismus ist (Engelhardt & Neumann, 1994), ist der Zeitpunkt des Deckeneffekts zwischen den Sportlern unterschiedlich. Der Deckeneffekt ist auch die Ursache, dass mit zunehmender Leistungsentwicklung die Zuwachsraten immer geringer ausfallen. →Anpassungsreserve, →Überlernen

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