Kategorie: Bewegungslehre
Körperachse
Körperachse (body axis), gedachte Hilfslinie durch den menschlichen Körper. Am Beispiel eines Schwimmers: durch dessen Körperschwerpunkt (KSP) gedachte Längs- (a), Breiten- (b) oder Tiefenachse (c). Dazu zählt man folgende Hauptebenen der Schwimmbewegung: parallel zur Wasseroberfläche die Horizontalebene (A), quer dazu die Frontalebene (B) und vertikal die →Sagittalebene (C). Im Schwimmen kommt der Rücken- und Bauchmuskulatur…
Weiter zum Begriff KörperachseKörperschema
Körperschema (body image; body schema), „ein zentralnervöser Prozess, der genetisches Wissen und erworbene Erfahrungen über räumliche Abmessungen und Oberflächenstrukturen des eigenen Körpers, über Bewegungsamplituden der Gelenke, über Gewebskonsistenzen und Gewebselastizitäten unterschiedlicher Körperabschnitte und über Differenzen der sensorischen Möglichkeiten verschiedener Körperregionen zur Erstellung eines strukturell-funktionellen Abbildes des eigenen Körpers auswertet“ (Wiemann, 2001, S.5) oder einfacher „räumliche…
Weiter zum Begriff KörperschemaKörperwahrnehmung
Körperwahrnehmung (body perception), bewusstes Erleben körperlich-seelisch-geistiger Zusammenhänge („Körpersinn“), das uns über Masseverteilung, Schwerpunkt und Balance, die Wirkung bestimmter Kräfte informiert. Grundlage ist das Vermögen, den eigenen Körper (vorwiegend visuell) abzumessen, besser „erleben“ zu können (→Körperschema). Der Körpersinn ist kein eigenes Organ, sondern stützt sich auf die fünf klassischen Sinne Sehen, Hören, Schmecken, Riechen und Tasten…
Weiter zum Begriff KörperwahrnehmungLernen, differenzielles
Lernen, differenzielles (DL) (differential learning), (lat. differentia „Verschiedenheit, Unterschied); Bewegungslernen kann als gezielte und extern unterstützte Ausbildung zentralnervöser Bewegungsprogramme oder auch als Selbstorganisationsprozess verstanden werden. Das differenzielle Lernen ist ein aus der Systemdynamik (Kugler, Kelso & Turvey, 1982) und Synergetik (Haken, 1964) abgeleiteter Lernansatz, wonach es gelingt, durch konstruktiven Einfluss von Schwankungen auf die Entwicklung…
Weiter zum Begriff Lernen, differenziellesLernphase, motorische
Lernphase, motorische (motor learning phase), charakteristischer Abschnitt im Lernprozess, der durch eine bestimmte Qualität des Wissens und Könnens mit fließenden Übergängen charakterisiert ist. Die verschiedenen Modelle in Pädagogik und Psychologie gehen vom natürlichen Lernprozess aus, in dem offene und geschlossene Phasen bzw. weitere und engere Fragestellungen miteinander wechseln. Roth (1970) klassifiziert z.B. sechs Stufen: Stufe…
Weiter zum Begriff Lernphase, motorischeLokomotorik
Lokomotorik (loco-motor-system), lat.locus ,Ort, Stelle‘ ,motor, ,Beweger‘= fortbewegen); Teilbereich der Motorik, der sich mit der Art der Fortbewegung beschäftigt (z.B. Kriechen, Gehen, Laufen). Das lokomotorische System in der Hirnrinde dient der Bewegung der Organismen im Raum und unterliegt altersbedingten Degenerationen (Gehstörungen, Sturzgefahr).
Weiter zum Begriff LokomotorikMedientechnik
Medientechnik (media technics), im Sport vor allem der Einsatz von Technologien für die visuelle Wahrnehmung von sportlichen Handlungen, die räumliche und zeitliche Erfassung von Bewegungen. Aufgabe ist einmal die Präsentation von Bewegungen, zum anderen deren Registrierung und Speicherung. Die Erfassung erfolgt im Rahmen komplexer Messplätze. Allerdings kann die Technologie allein noch nicht den Lernvorgang verbessern,…
Weiter zum Begriff MedientechnikModell des koordinativen Anforderungsprofils
Modell des koordinativen Anforderungsprofils; Modell nach Neumaier & Mechling (2009), bei dem nicht mehr die Leistungsvoraussetzungen (koordinativen Fähigkeiten) der Sportler im Mittelpunkt stehen, sondern die Leistungsanforderungen motorischer Aufgabenstellungen. Dementsprechend werden nicht mehr Fähigkeiten definiert, sondern Anforderungskategorien und Aufgabenklassen (s. Abb.). →Informationsanforderungen, →Koordination Modell des koordinativen Anforderungsprofils nach Neumaier & Mechling (2009) In der aktuellen…
Weiter zum Begriff Modell des koordinativen AnforderungsprofilsMotorik
Motorik (motorics), Gesamtheit willkürlicher Bewegungen, die auf Funktionen des sensorischen (→Sensomotorik) und neuromuskulären Systems beruhen und Haltung und Bewegung des Menschen sichern (→Motorcortex). Die Motorik des Menschen ist ein Produkt seiner Natur- und Sozialgeschichte (Kirchner & Pöhlmann, 2005). Man unterscheidet Arbeitsmotorik von Alltags-, Ausdrucks- und Sportmotorik. →Fähigkeiten, motorische, →motorische Leistungsfähigkeit, Exkurs: Während meines Studiums in…
Weiter zum Begriff MotorikMotorikprogramm, generalisiertes (GMP)
Motorikprogramm, generalisiertes (GMP) (generalised motor programme), Theorie, wonach ein generalisiertes motorisches Programm eine ganze Klasse strukturell ähnlicher Bewegungen steuert (→Bewegungsentwurf). Eine generalisierte Speicherung ist sinnvoller, da die Vielfalt spezifischer Bewegungsmuster zu Speicherproblemen führen könnte. Schmidt (1975) vergleicht das Programm mit der Spur auf einer Schallplatte, die aber mit einer variablen Geschwindigkeit und Lautstärke abgespielt werden…
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