Azetylcholin (acetylcholin), Neurotransmitter („Vaguswirkstoff“), überträgt u.a. Erregungen vom Nerv zum Muskel. Weiter sind viele kognitive Prozesse an Azetylcholin als Botenstoff gebunden. So ist die Alzheimersche Krankheit auf Azetylcholin-Mangel zurückzuführen. Es scheint auch bei Lernvorgängen eine maßgebliche Rolle zu spielen (Wikipedia). Mehr zum Thema: http://flexikon.doccheck.com/de/Acetylcholin
Automatisierung (automation), lat. automatus „aus eigenem Antrieb“; Organisation technischer Vorgänge, die selbstständig und damit weitgehend ohne menschliches Zutun ablaufen In der Trainingswissenschaft die „durch häufiges Üben bewirkte Vervollkommnung bzw. Perfektionierung motorischer Handlungen, die eine bewusste Ausführung und Kontrolle entbehrlich macht“, ohne dass das Bewusstsein völlig ausgeschaltet ist und bei Störungen eingreifen kann (Schnabel & Thieß, ...
Aufmerksamkeit (attention), Fähigkeit aus der Reizflut der Umwelt nach Bedarf zu selektieren und damit ein „Zustand gesteigerter Bewusstheit und Konzentration“ (Psych. Wörterbuch 2004). Der Sportler agiert wiederholt in Situationen, wo er seine ganze Aufmerksamkeit auf einen Gegenstand (Absprunglinie, Startsignal, Beckenwand zur Wende usw.) richten muss. Dabei werden unbeteiligte neurophysiologische Regelkreise regelrecht abgeschaltet („Tunnelblick“). Denn sich ...
Assimilation (assimilation), lat. Assimilatio „Ähnlichmachung“; in der Sozialpsychologie die Angleichung von Gruppen, damit besonders wichtig bei der Migration der zahlreichen Flüchtlinge. In der Lernpsychologie nach der Theorie von Piagets ein Prozess, mit dessen Hilfe neue Umwelterfahrungen in bereits bestehende kognitive Strukturen eingeordnet werden (Wörterbuch Psychologie, 2004). Assimilation und Akkomodation sind zwei Seiten einer Medaille, der ...
Arrangement (arrangement), vieldeutig, von der Anlage eines Musikstücks, der Aufstellung von Gegenständen bis zur Vereinbarung. Die Anordnung der Muskelfasern ist z.B. im Englischen „arrangement of fibres“. Übertragen auf den Sport eine Bewegungsanordnung (arrangement of the movement), im weitesten Sinne die Trainingsplanung. Unter didaktischem Aspekt eine anspruchsvolle Aufgabe des Trainers als „gezielte Anordnung bzw. Gestaltung von ...
Antriebskonzept, konventionelles (drive conception, conventional), Antrieb im Schwimmen durch einen gegen die Schwimmrichtung erfolgten Abdruck von einer trägen Wassermasse (actio = reactio), später modifiziert indem die Hand in einem kurvigen Muster verlief mit der Begründung, immer wieder ruhende Wassermassen zum Abdruck (→Widerlager) vorzufinden. Das konventionelle Antriebskonzept lässt sich gut am Beispiel des Raddampfers/Ruderers erklären. Es ...
Antriebskonzept, klassisches (drive conception, classical), antriebswirksame Querbewegungen der Hände auf der Grundlage des hydrodynamischen Auftriebs (→BERNOULLI- Prinzip), gut am Beispiel des Propellervortriebes zu erklären (→Lift, hydrodynamischer). Die Begründung bezieht sich vor allem auf Teilbewegungen und setzt stationäre Strömung voraus. Typisch hierfür ist das „Tellern“ im Synchronschwimmen. Das klassische Antriebskonzept kann für das Schwimmen insgesamt nur ...
Antriebskonzept, differenziertes (Drive conception, differentiated), Konzept des Antriebs im Schwimmen, das mehrere Antriebskonzepte in die Betrachtung einschließt. Zum Beispiel kann der Delfinbeinschlag gut mit dem Vortexkonzept, Druckanteile beim Armzug mit dem Gegen-Schwimmrichtung-Konzept, die Antriebswirkung von Armen und Beinen aber auch mit der luvseitigen Ablenkung von einer Wassermasse erklärt werden (→klassisches Antriebskonzept). Kurzum: „Differenziert bedeutet demnach, ...
Antriebsexperiment (drive experiment), bezogen auf die Schwimmausbildung Aktionen und Demonstrationen, die dem Anfänger helfen, die Bewegungssituation Wasser zu erleben und zu verstehen. Beispiele: – zur Erfahrung des statischen Auftriebs: Der Anfänger erfährt, dass er in der Hockschwebeposition nach der Einatmung langsamer sinkt als nach der Ausatmung Es ist schwierig ein Schwimmbrett zum Beckenboden zu transportieren ...
Antizipation (anticipation), lat. anticipare „vorwegnehmen“; „Auf Erfahrung und aktuelle Wahrnehmung gegründete gedankliche bzw. vorstellungsmäßige Vorwegnahme zukünftigen Geschehens“ (Schnabel & Thieß, 1993, S.67). Unser Handeln verläuft nicht vorwiegend reaktiv, sondern voraussehend. Nicht der Weg bestimmt das Ziel, sondern das Ziel den Weg. Der Wasserspringer „erlebt“ seinen Sprung im Kopf bevor er springt. Also wird nicht nur ...