Retention

23. Januar 2023 R 0

Retention (retention), lat. retinere „zurückhalten“; vielfältig verwendeter Begriff, in der Medizin für Rückhaltung von Stoffen oder Flüssigkeiten bis zu Funktionsstörungen von Organen/Organteilen (retentio dentis = verhinderter Zahndurchbruch). In der Wirtschaft versteht man unter Retention Management alle Maßnahmen, die zu einer echten Zusammenarbeit zwischen einem Unternehmen und seinen Mitarbeitern beitragen.

Psychologen meinen damit die Phase der Informationsverarbeitung im menschlichen Gedächtnis, bei der Informationen aus dem Kurzzeitgedächtnis in das Langzeitgedächtnis übertragen und dort für einen längeren Zeitraum gespeichert werden (http://lexikon.stangl.eu/6759/retention/– Zugriff 23.01.23). Andere Autoren verstehen unter Retention das Zurückhalten nicht verarbeiteter Erlebnisse oder eine durch mangelnde Äußerungs- und Hingabefähigkeit gekennzeichnete Persönlichkeitsvariable (DORSCH-Lexikon, S.807). Für Bandura (1976) ist Retention eine Phase des Modellernens, in der das beobachtete Verhalten nach seiner Wahrnehmung in leicht erinnerliche Schemata umgeformt, klassifiziert und organisiert wird. Es wird im Gedächtnis so gespeichert, dass es bei Bedarf schnell und problemlos abgerufen werden kann (http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LERNEN/Modelllernen.shtml– Zugriff 23.01.23), vereinfacht Behaltensrate.

Exkurs: Neuere Studien haben gezeigt, dass Trainingsmethoden, welche gute Leistungen während der Übungsphase ergeben, durchaus nicht auch das Lernen der Bewegungen begünstigen müssen, sondern es im Gegenteil sogar oft beeinträchtigen. In experimentellen Untersuchungen wird  der Lerneffekt durch sogenannte Retentionstests (Behaltenstests) ermittelt. Danach hatten die Probanden, die nur nach der Hälfte der Übungsversuche eine Rückmeldung erhielten, die Übungen besser erlernt als die Versuchsteilnehmer mit permanenter Erfolgskontrolle. Deshalb sollte es Ziel eines jeden Lehr- und Lernprozesses sein, dass die Lernenden selbst einschätzen können, wie gut sie die jeweilige Bewegung ausführen (Wulf 1994).


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