Kategorie: Motorik

Diese Kategorie enthält 284 Einträge

Lernen, differenzielles

Lernen, differenzielles (DL) (differential learning), (lat. differentia „Verschiedenheit, Unterschied); Bewegungslernen kann als gezielte und extern unterstützte Ausbildung zentralnervöser Bewegungsprogramme oder auch als Selbstorganisationsprozess verstanden werden. Das differenzielle Lernen ist ein aus der Systemdynamik (Kugler, Kelso & Turvey, 1982) und Synergetik (Haken, 1964) abgeleiteter Lernansatz, wonach es gelingt, durch konstruktiven Einfluss von Schwankungen auf die Entwicklung…

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  • Erstellt am: 11. November 2021
  • Überarbeitet am: 12. November 2021
  • Autor: Klaus Rudolph

Lernen, implizites

Lernen, implizites (implicit learning), (lat. implico) im Gegensatz zum expliziten Lernen das unbewusste Lernen. Im Laufe des Lebens werden viele Verhaltensabläufe (wie Laufen, Radfahren, Tanzen, Schwimmen) im Verhaltensgedächtnis gespeichert und automatisiert (→Bewegungsautomatisierung). Wegen der wenigen Regeln und der Verknüpfung mit bekannten Bildern werden im Gegensatz zum expliziten Lernen die „Arbeitsspeicher“ auch bei zusätzlichen Störungen nicht…

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  • Erstellt am: 14. Juni 2017
  • Überarbeitet am: 12. März 2020
  • Autor: Klaus Rudolph

Lernen, inzidentelles

Lernen, inzidentelles (incidental learning) (lat. incidere auf etwas fallen, nebenbei anfallen); beiläufiges Lernen (Handeln ohne Lernabsicht) als Gegensatz zum intentionalen Lernen. Zumeist handelt es sich um einen punktuellen Lernmoment. Die Werbung bedient sich dieses Phänomens, dass der Mensch mit und ohne Aufmerksamkeit lernt und schiebt uns im Unterbewusstsein manches unnötige Produkt unter. Beispiel: In einer…

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  • Erstellt am: 12. März 2020
  • Überarbeitet am: 12. März 2020
  • Autor: Klaus Rudolph

Lernen, motorisches

Lernen, motorisches (learning, motor), „Erwerb motorischer Handlungskompetenz durch Aneignung motorischer Fertigkeiten und zweckmäßiger Verhaltensweisen (Schnabel et al. 2008, S. 128). Da Lernen auf komplexen Informationsverarbeitungs- und Speicherungsprozessen beruht, ist im Training die Einheit von Wissens- und Könnensaneignung (→Wissen/→Können) zu sichern. Dazu zählen: die Erarbeitung einer Bewegungsvorstellung durch Leitbilder (Film, Bild, Vormachen...), die Kontrolle des Erfassten…

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  • Erstellt am: 12. November 2020
  • Überarbeitet am: 12. November 2021
  • Autor: Klaus Rudolph

Lernfähigkeit, motorische

Lernfähigkeit, motorische (motor educability; motor learning capacity), “ Komplexe koordinative Fähigkeit; relativ verfestigte und generalisierte  Leistungsvoraussetzung zur schnellen, genauen und effektiven Aneignung und Stabilisierung neuer Bewegungsfertigkeiten.“ (Hirtz, in Schnabel & Thieß, 1993, S.549), gemessen an der Lernschnelligkeit, dem Übungsaufwand und der Qualität der Ausführung (→Bewegungsgüte). Die motorische Lernfähigkeit wird beeinflusst durch Motivation, Bewegungserfahrung und genetische…

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  • Erstellt am: 13. März 2020
  • Überarbeitet am: 13. März 2020
  • Autor: Klaus Rudolph

Lernphase, motorische

Lernphase, motorische (motor learning phase), charakteristischer Abschnitt im Lernprozess, der durch eine bestimmte Qualität des Wissens und Könnens mit fließenden Übergängen charakterisiert ist. Die verschiedenen Modelle in Pädagogik und Psychologie gehen vom natürlichen Lernprozess aus, in dem offene und geschlossene Phasen bzw. weitere und engere Fragestellungen miteinander wechseln. Roth (1970) klassifiziert z.B. sechs Stufen: Stufe…

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  • Erstellt am: 13. März 2020
  • Überarbeitet am: 13. März 2020
  • Autor: Klaus Rudolph

Lernschritt

Lernschritt (learning Stepp), Zwischenetappe zum Lernziel. Im Sport „durch lehrmethodische Gesichtspunkte bestimmter Abschnitt im motorischen Lernprozess“ (Krüger & Schmidt in Schnabel & Thieß, 1993, S. 550), der vom Lernenden informell erfasst, verarbeitet und gesteuert werden kann. Beim Erlernen der Schwimmarten verdeutlichen die einzelnen Lernschritte das zweckmäßige Vorgehen durch die Reihung Beinbewegung- Armbewegung- Gesamtbewegung ohne und…

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  • Erstellt am: 15. März 2020
  • Überarbeitet am: 15. März 2020
  • Autor: Klaus Rudolph

Lernstrategien

Lernstrategien (learning strategies), Handlungspläne zur Bewältigung von Lernaufgaben, die auf das Lernziel ausgerichtet individuell und geschlechtsspezifisch bedingte effektive Lösungen anstreben. Im Techniktraining spielen zwei polare Lernstrategien eine Rolle, einmal durch verbale Instruktion oder Demonstration/Imitation (motor approach), zum anderen durch die Selbstorganisiertheit des motorischen Systems (action approach), indem unbewusst effektive Bewegung ausgeführt werden (z.B. S-Zug der…

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  • Erstellt am: 15. März 2020
  • Überarbeitet am: 15. März 2020
  • Autor: Klaus Rudolph

Lokomotorik

Lokomotorik (loco-motor-system), lat.locus ,Ort, Stelle‘ ,motor, ,Beweger‘= fortbewegen); Teilbereich der Motorik, der sich mit der Art der Fortbewegung beschäftigt (z.B. Kriechen, Gehen, Laufen). Das lokomotorische System in der Hirnrinde dient der Bewegung der Organismen im Raum und unterliegt altersbedingten Degenerationen (Gehstörungen, Sturzgefahr).

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  • Erstellt am: 18. März 2020
  • Überarbeitet am: 18. März 2020
  • Autor: Klaus Rudolph

Mechanorezeptoren

Mechanorezeptoren (mechanoreceptors), griech. mēchanē „Werkzeug, Maschine, (Hilfs-)Mittel“, lat. receptor „Aufnehmer“; sensible Sinneszellen (Sensoren), die auf mechanische Reize reagieren und diese weiterleiten, z.B. Rezeptoren im Muskel, im Ohrlabyrinth oder in der Haut. Sie informieren über die Stellung der Gelenke sowie über Richtung, Ausmaß und Geschwindigkeit von Bewegungen. Folglich spielen sie eine große Rolle für die Wahrnehmung…

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  • Erstellt am: 19. Juni 2017
  • Überarbeitet am: 20. Juni 2020
  • Autor: Klaus Rudolph