Alkalose (alkalosis), durch Alkalivermehrung hervorgerufene Gleichgewichtsstörung im Säure-Basen-Haushalt (pH>7,45), die zu Muskelkrämpfen führen kann. Ursachen können gesteigerte Atmung (respiratorische Alkalose) oder Verlust von H+-Ionen durch Erbrechen (metabolische Alkalose/Basenüberschuss) sein. Gegensatz: →Azidose, s. weiter: →Alkalireserve, →Puffersysteme, →Tetanus Aus der Forschung: Eine Studie bei Radzeitfahrern ergab, dass die Präexerzidose-Azidose (Einnahme von 0,15 g / kg Körpergewicht Ammoniumchlorid/NH4Cl ...
Alkalireserve (alkali reserve) syn. Standardbicarbonat: Basische Bindungskapazität des Blutes, die dem Organismus als Puffersubstanzen dient, indem sie einen Überschuss an Säuren (→Azidose) verhindert und so die normale Blutreaktion (pH = 7,31–7,45) aufrechterhält. Exkurs: Da die meisten Wettkämpfe im Schwimmen auf anaerober glykolytischer Energiegewinnung (im Mittel 14 mmol/l Laktat) beruhen, ist eine hohe Alkalireserve leistungsfördernd. Studien ...
Aldosteron (aldosterone), Steroidhormon der Nebennierenrinde, das durch gesteigerte Rückresorption von Natrium und Wasser in der Niere den Wasser- und Elekrolythaushalt beeinflusst („Dursthormon“). Durch die Wiederaufnahme von Natrium-Ionen in den Nieren steigt der Natrium-Spiegel im Blut an. Zugleich sinkt durch die Ausscheidung von Kalium-Ionen der Kalium-Spiegel im Blut. Gleichzeitig wird Wasser zurückgehalten. Über diese Effekte reguliert ...
alaktazid (alactacid), Energiestoffwechsel ohne Laktatbildung, charakteristisch für kurze maximale Kontraktion der Muskulatur, wobei die energiereichen Phosphatspeicher die höchste Energieflussrate bilden, aber nach 7-10 Sekunden bereits ausgeschöpft sind. Durch das Enzym Kreatinkinase wird Kreatinphosphat in Kreatin gespalten und dabei erfolgt die ATP – Resynthese. Das sind zugleich die energetischen Grundlagen des Schnelligkeitstrainings, wobei in der Trainingspraxis ...
Aktionszeit (action time), Zeit zwischen Reiz und Reaktion, →Reaktionszeit
Aktionspotential (action potential), kurzzeitige Änderung des Membranpotentials („Depolarisation“) von Nervenzellen oder Muskelfasern durch einen elektrischen Reiz nach der Ionentheorie der Erregung. Vereinfacht sind Aktionspotentiale Nervensignale, die Informationen über ein Axon (Fortsatz des Neurons) weiterleiten. Das Aktionspotential ist elementar für jegliche Reizübertragung und damit für das Leben überhaupt. Es läuft in fünf Phasen ab: Ruhepotential, Überschreitung ...
Aktionsform (des Muskels) (form of action) →Kontraktionsform
Aktin (actin), griech. aktis „Strahl“; Strukturprotein, das zusammen mit Myosin Aktinfilamente bildet, die nach der Gleitfilamenttheorie die Muskelkontraktion bewirken („Ursprung der Bewegung“). Dabei wird die Größe der Kraft des kontrahierenden Muskels durch die Menge der Aktinfilamente (bis zu 3.000 pro Myofibrille) bestimmt, die an den Myosinköpfen haften. →Myofibrillen, →Muskelfaser Unmittelbar nach intensiver körperlicher Anstrengung werden ...
Akklimatisation (acclimatization), Anpassung des Organismus an veränderte Umgebungsfaktoren wie Höhe (→Höhentraining), unterschiedliche Temperaturen (→Hitze, →Kälte) oder Zeitzonen (→Jet-Lag). Bei Fernreisen kann von einer Akklimatisation nach ein bis zwei Wochen ausgegangen werden. Probleme der Akklimatisation sind durch die zunehmende Wettkampftätigkeit ab Anschlusstraining in der Jahresplanung (Reisezeiten) zu berücksichtigen. Neben Säuglingen und Kleinkindern sowie Schwangeren zählen Ältere ...
Afferenzsynthese (afferencsynthese), im „funktionellen System“ von Anochin (1967) neben Aktionsakzeptor, Aktionsprogrammbildung und Rückmeldungsverarbeitung die Ebene bzw. das Glied, das den Handlungsentwurf in Abhängigkeit vom Handlungsspielraum und dem Funktionswert alternativer Ziele oder Wege bewerten hilft. Die Afferenzsynthese bringt alle Reize, die in einem bestimmten Zeitraum in das Nervensystem gelangt sind und physiologische und psychologische Reaktionen ausgelöst ...