Wettkampfvorbereitung, psychologische
Wettkampfvorbereitung, psychologische (competitive preparation, mental), Vorbereitung auf den Wettkampf „mit dem Kopf“, d.h. die Summe aller psychologisch-pädagogischen Maßnahmen, die sichern, dass der Schwimmer zum Wettkampf sein physisches Leistungsvermögen optimal umsetzen kann (→Wettkampfstabilität). Dazu zählen u.a.:
- realistische Zielstellungen mit denen sich der Schwimmer identifiziert,
- ein Trainingsaufbau, der beim Schwimmer zu Vertrauen und Sicherheit in seine Leistungsstärke führt (Trainingsplan),
- das bewusste Trainieren der für den Wettkampf erforderlichen psychischen Leistungsvoraussetzungen,
- die Erarbeitung von Wettkampfkonzeptionen (von der Gegneranalyse bis zu individuellen Handlungsstrategien),
- individuell gestaltete psychoregulative Programme und die direkte Vorbereitung auf die spezifischen Bedingungen am Wettkampfort (Matthesius, 1996).
Vermeide in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung Fehlerdiskussionen und Beschwörungsformeln ohne sachlichen Hintergrund. Sicherheit wächst aus dem langfristigen systematischen Trainingsaufbau und nicht durch psychologische Tricks. →Vorstartzustand
Eine Studie über die Erholungs-Stresszustände von Eliteschwimmern während einer dreimonatigen Trainingsperiode vor der nationalen Meisterschaft zeigte, dass Interaktionen von Personen mit wahrgenommener Kontrolle im Laufe der Zeit eine Bedeutung für die allgemeine Genesung und die Herzfrequenzvariabilität (HRV) erreichten. Damit lieferte diese Studie Einblicke in die Schlüsselrolle, die die wahrgenommene Kontrolle sowohl der psychologischen als auch der physiologischen Marker während der dreimonatigen Trainingszeit vor der nationalen Meisterschaft spielt (Vacher et al. 2018).
Exkurs: „Es ist nur begrenzt leistungsfördernd, wenn sich der Sportler mit Hilfe simpler Selbstinstruktionen („Ich kann es“) auf Wettkampfhöhepunkte vorbereitet; viel wichtiger ist das „Warum“, die Frage nach den eigenen Stärken. Der Athlet gewinnt mit seinen Stärken, nicht mit seinen Defiziten. Folglich sollte er sich auch mit den Faktoren befassen, die eine Zielerreichung ermöglichen“ (Kratzer, 2012 s.u. S.6).
Mehr zum Thema: Kratzer, H. (2012). Psychologische Vorbereitung auf Wettkampfhöhepunkte. Leistungssport 5/12, 5-11 (https://www.iat.uni-leipzig.de/datenbanken/iks/open_archive/ls/lsp12_05_05_11.pdf)