Belastungskomponente

21. März 2017 B 0

Belastungskomponente (load component), Größe zur Festlegung der Trainingsbelastung, Grundlage der Trainingssteuerung und damit das Handwerkszeug des Trainers. Man unterscheidet fünf Belastungskomponenten: Belastungsdauer, Belastungsumfang, Belastungsdichte, Belastungsintensität und Belastungsgüte (→Güte der Bewegungsausführung). Wilke & Madsen (2015) weichen von dieser Struktur etwas ab und unterscheiden Ziel, Anzahl, Strecke, Umfang, Form, Intensität und Pause. In der Literatur auch Belastungsnormativ (Hottenrott & Neumann, 2010) oder Belastungsfaktor (Schnabel et al. 2008).

Exkurs: Ganz gleich ob man von Belastungskomponente, Belastungsnormativ, Belastungsmerkmal oder Belastungsfaktor spricht, es handelt sich um methodische Steuergrößen, die dem Trainer eine grobe Richtschnur für die Trainingsbelastung vorgeben. Mehr nicht!  Da ich mit Madsen zusammen die Belastungszonen im DSV eingeführt habe (RTP 2006, Topschwimmer, Bd. 2/3), wollte ein Trainer von mir die konkreten Vorgaben für Trainingsserien wissen ohne konkrete Angaben zu den jeweiligen Schwimmern zu machen. Die Verarbeitung der Trainingsreize hängt aber vom aktuellen Leistungszustand des jeweiligen Schwimmers ab. Die gleiche Aufgabe kann den einen unter-, den anderen überfordern. Die Verhältnisse ändern sich von Trainingseinheit zu Trainingseinheit, Muskelgruppe zu Muskelgruppe, Übung zu Übung und von Gerät zu Gerät. Deshalb profilieren Hohmann et al.(2002) „eine synergetische Betrachtung von Training, bei der die Adaption primär auf Selbstorganisationsprozesse zurückgeführt wird, die durch die Belastungsnormative als unspezifische Kontrollparameter hervorgerufen werden“ (S. 80).


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