Ess-Brechsucht (Bulimie)
Ess-Brechsucht (bulima nervosa), psychische Verhaltensstörung, die durch Heißhungerattacken mit anschließenden Maßnahmen einer Gewichtsreduktion charakterisiert ist, um nicht zuzunehmen. Bulimie kann auch als Folge einer Magersucht auftreten. Durch das Diätverhalten zwischen den Heißhungeranfällen kommt es zur vorübergehenden Mangelernährung mit Stoffwechsel– und Hormonveränderungen (Wanke 2004, S. 287).
Hauptbetroffen sind junge Frauen. Die Ursachen liegen oft im Ernährungsverhalten in der Kindheit, wenn z.B. Essen zum „Seelentröster“ wird (→Belohnung). Weitere Ursachen können in einer gestörten Mutter (Glucke)-Kind-Beziehung liegen. Bulimie kann aber auch einem genetisch bedingten geringeren Energieverbrauch als Ursache von Übergewicht geschuldet sein (http://www.jameda.de/krankheiten-lexikon/ess-brech-sucht/, Zugriff am 22.04.16).
Im Zuge der überufernden Fitness-Bewegung spricht man inzwischen von der „Sport-Bulimie“, von der etwa 800.000 Sportsüchtige in Deutschland betroffen sind (Großekathöfer in SPIEGEL vom 4.09.2006). Besonders Leistungssportler haben ein gesteigertes Körperbewusstsein, in einigen Sportarten – wie im Schwimmen- wird zudem noch ein geringes Körpergewicht als Wettbewerbsvorteil gesehen. 75 % aller Turnerinnen, deren Trainer ihnen sagte, dass sie zu schwer seien, führten gesundheitsschädigende Maßnahmen zur Gewichtskontrolle durch (http://www.trainingsworld.com/ernaehrung/sporternaehrung-sti94848/essstoerungen-bei-sportlerinnen-1273898.html, Zugriff am 22.04.16). Sportspezifisches gestörtes Essverhalten und Essstörungen lassen sich aus dem Konzept der Triade der Sporttreibenden Frau (Energieverfügbarkeit, Menstruationsstatus und Knochengesundheit) erklären. Es exisitf gestörten Essverhaltens und Essstörungen bei Athleten geben könnten, fehlen bis dato (Ewers et al. 2017).
Mehr zum Thema: http://www.netdoktor.de/krankheiten/bulimie/ (Zugriff 24.03.2019)