Mikrozyklus
Mikrozyklus (micro-cycle), kleinste in sich abgeschlossene, einem bestimmten Inhalt zugeordnete Einheit in der Hierarchie der Zyklisierung des Trainings.
Der Mikrozyklus besteht aus mehreren Trainingseinheiten und umfasst im Schwimmen zumeist eine Woche oder 3-4 Tage, je nach Belastungsrhythmus (jeden 2./3. oder 4. Tag ein Halbtag Ruhe, wobei der durch die Kalenderwoche bestimmte Rhythmus außer Kraft gesetzt werden kann, z.B. bei Lehrgängen). Er kann sich unmittelbar wiederholen oder mit anderen Mikrozyklen abwechseln. Mit dem Mikrozyklus soll ein optimales Verhältnis von Belastung und Erholung gewährleistet werden. Obwohl es keine universelle Struktur des Mikrozyklus gibt, haben sich in der Trainingspraxis zwei Formen bewährt, einmal der „phasenhaft akzentuierte“ Mikrozyklus mit gleichen Inhalten (z.B. GAI), zum anderen der „komplexe“ mit Trainingseinheiten unterschiedlichem, aber sich nicht ausschließenden Inhalts (z.B. spezifische Kraft an Land + Schnelligkeit im Kanal). Mit geringeren Trainingsumfängen verliert die mikrozyklische Gestaltung des Trainings an Bedeutung.
Exkurs: Ein Dauerbrenner in der trainingswissenschaftlichen Diskussion ist das Primat von Komplex– oder Blocktraining. Eine Studie mit Langläufern unterstützte nicht ein blockverteiltes HIT als überlegene Methode gegenüber einer gleichmäßigeren Verteilung des HIT im Hinblick auf die Verbesserung der physiologischen oder Leistungsanpassung (McGawley et al. 2017).
Mehr zum Thema: Rudolph et al. (2014). Wege zum Topschwimmer (Bd. 3) – Hochleistungstraining. S. 37-41