Ruhelaktat
Ruhelaktat (resting lactate rate), der von der individuellen Leistungsfähigkeit abhängige Laktatspiegel im Blut in Ruhe. In der Leistungsdiagnostik wird nicht nur das maximale Laktat bewertet, sondern vor allem die maximale Laktatbildungsrate als Differenz von maximalem Nachbelastungslaktat zum Ruhe- oder Ausgangslaktat bei Berücksichtigung der Belastungszeit (Mader & Allmer, 1996). Die Angaben zum Ruhelaktat sind in der Literatur widersprüchlich, teilweise bedingt durch unterschiedliche Messverfahren und variieren von 0,8-1,5 mmol/l (Hottenrott & Neumann, 2010) bis 1-1,8 mmol/l (Böhringer). Bei Kindern wurden Werte um 1,3 mmol/l gemessen (Bunse, 2010).
Beim Stufentest der Schwimmer spielt die Vorbelastung eine große Rolle. So unterschieden sich das Ruhelaktat bei einer Gruppe, die ausgeruht in den Stufentest ging (0,98 ± 0,49 mmol/l), zu einer durch andere Tests vorbelasteten Gruppe (2,18±1,10 mmol/l) trotz einer längeren Pause signifikant (Rudolph/DSV-KLD). Bei der zweiten Gruppe können dann die Laktatwerte nach der 1. Stufe im Stufentest durchaus unter dem Ausgangs- („Ruhe“-)laktat liegen. Dabei sollten intensive oder lange Trainingseinheiten am Vortage unterbleiben, da durch die Teilentleerung der Muskelglykogenspeicher die Laktat-Leistungskurve beeinflusst wird.