Scheuermann, morbus
Scheuermann, morbus (Scheuermann’s disease), auch: juvenile Osteochondrose der Brustwirbelsäule, wachstumsbedingte, vermehrte Rundrückenbildung im Bereich der Brustwirbelsäule (BWS). Es ist eine der häufigsten Erkrankungen der Wirbelsäule, von der Jungen stärker betroffen sind als Mädchen. Die Ursachen sind oft genetisch bedingt, können aber auch durch sportliche Überbelastung ausgelöst oder verstärkt werden und zu schwerer Deformierung führen. Noch kritischer ist aber der Bewegungsmangel bei Kindern zu sehen. „Der Morbus Scheuermann wird dadurch während der Wachstumszeit noch verstärkt. Es kommt zu einer vermehrten Druckbelastung auf die Wirbelkörper und die Bandscheiben. Die Wirbelkörper werden beim Morbus Scheuermann vorne mehr eingedrückt. Hierdurch entstehen eine keilförmige Ausbildung der Wirbelkörper und eine daraus entstehende vermehrte Rundrückenbildung. Bei jungen Leistungssportlern, hier insbesondere Turner und Trampolinspringer, kommen zusätzliche Belastungen zustande, die den Morbus Scheuermann verstärken können“. Morbus Scheuermann, Spondylolysen und Spondylolisthesen werden dem Kraftsport, Turnen, Schwimmen, Rugby, Turmspringen, Speerwerfen und Rudern zugeordnet (Niethard et al. 1997).
Therapeutisch stehen Haltungsverbesserung und Muskelaufbau im Vordergrund, operative Eingriffe sind selten erforderlich. www.morbus-scheuermann.de
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