Anpassungsfähigkeit, psychische

Anpassungsfähigkeit, psychische (adaptability, mental), das Vermögen, sich bestimmten Gegebenheiten und sozialen Bedingungen anzupassen. Psychische Anpassungsfähigkeit äußert sich in Toleranz, Einfühlungsvermögen und Kompromissbereitschaft, geringe psychische Anpassungsfähigkeit in Starrheit, Sturheit oder Uneinsichtigkeit.

„In einer hochkomplexen Umwelt, die sich immer wieder verändert und immer neue Fähigkeiten verlangt, ist Anpassungsfähigkeit überlebenswichtig. Und das menschliche Gehirn ist nun einmal das anpassungsfähigste im gesamten Tierreich. So können Menschenkinder überall überleben, wo Menschen sind, die ihnen helfen und zeigen, worauf es ankommt“ (Hirnforscher Prof. Hüther, SPIEGEL 44/2017, S.116).

Exkurs: Obgleich zum Erringen sportlicher Höchstleistungen ein adäquates Umfeld erforderlich ist, können wir das nicht immer beeinflussen (→Lehrgänge, Wettkämpfe im Ausland usw.). Schwimmer, die nicht anpassungsfähig sind, zerbrechen an diesen Umständen und können ihre eigentlich vorhandene Leistung nicht abrufen (die deutsche Nationalmannschaft zeichnete sich über Jahre darin aus, dass bei den Wettkampfhöhepunkten bereits im Vorfeld viel Kraft durch Ärger und Hader wegen mangelhafter Unterbringung/Verpflegung usw. verloren ging). Du kannst deine Schwimmer auf solche Umstände vorbereiten, indem du sie unter erschwerten Bedingungen trainieren oder Wettkämpfe bestreiten lässt (niedriger Wasserstand, kälteres Wasser, viele Schwimmer auf einer Bahn, Training unter zu erwartenden klimatischen Bedingungen, aber auch: Unterbringung im Massenquartier, Selbstverpflegung…). Machst du da noch mit oder ist Anpassungsfähigkeit auch dein Problem?

 „Unsere Trainingsstätten sind eher mittelmäßig. Das hat einen Vorteil, unsere Schwimmer kommen gut mit der Anpassung bei internationalen Wettkämpfen zurecht, denn sie nehmen die Dinge, so wie sie sind und stellen sich darauf ein“ (Bob Bowman in Leistunsgsport 2/2012, S.60)