Gehirn

21. Mai 2017 G 0

Gehirn (brain), zentrales Organ aller geistigen Funktionen, in dem Bewusstsein und Gedächtnis und das Zentrum für Sinneswahrnehmung angesiedelt sind. Es ist zugleich das komplizierteste, am wenigsten erforschte Gebilde im gesamten uns bekannten Universum.

Auch die für sportliche Bewegungen erforderliche Gesamtmotorik ist ohne zentralnervöse Steuerung unmöglich. Dabei übernehmen die im Endhirn ablaufenden sensomotorischen Prozesse die Führungsrolle. Das Gehirn passt sich körperlichem Training genauso an wie der Skelettmuskel, nur noch sensibler, noch ausgeprägter in den einzelnen Dimensionen. Das Neugeborene kommt mit 160-180 Milliarden Nervenzellen auf die Welt. Die Leistung des Gehirns hängt aber nicht nur von dieser Zahl der Nervenzellen (Neuronen) ab, sondern von deren Verbindungen untereinander (→Synapsen). Die einzige wissenschaftlich gesicherte Möglichkeit, die Synapsenbildung und damit ebenfalls die Neuronenerhaltung zu fördern, ist spielerische Bewegung. Dabei sind im Hinblick auf das Gehirn die 70jährigen mit einfachen Spaziergängen genauso trainierbar wie junge Menschen (Hollmann, 2005). Gegenwärtig revolutionieren neurowissenschaftliche Erkenntnisse die Trainingslehre und den Spitzensport. Die „Neuroathletik“ nutzt die Tatsache, dass eine optimale körperliche Leistung  nur dann möglich ist, wenn das Gehirn hochwertige Informationen von Augen, Gleichgewichtssystem und Körper erhält (Lienhard, 2019). „Der Kopf muss jeden Tag auf’s Neue aus der „Off“-Position in die „On“-Position geschaltet werden.“ (W. Goldsmith, 2017, australischer Schwimmexperte).

So erfreulich wie diese Erkenntnisse sind, so problematisch ist das Schädelhirntrauma (SHT) als eine der häufigsten Verletzungen bei Kontaktsportarten (Fußball, Boxen, Eishockey oder American Football). Auch nach häufig wiederholten leichten Traumata des Kopfes, ohne akute Symptome, besteht ein erhöhtes Risiko für Spätfolgen mit kognitiven Einschränkungen (Mayinger, 2018).

Exkurs: Weltklasseleistungen sind selten und nur zu 1% auf Bildung und zu 3% auf Berufserfahrung zurückzuführen. Der Erfolg, wer wir sind, ist weitaus wichtiger als das Wissen, die Fähigkeiten und Beziehungen, die wir haben und was wir tun – denn mit höherer Geistes-Hirn-Entwicklung werden unser Wissen und unsere Fähigkeiten nützlicher, unsere Beziehungen bereichernder und unser Handeln effektiver. Top-Leisterhaben ein geordneteres, ruhigeres, wacheres und ökonomischeres Gehirn als Durchschnitts-Leister (Harung & Travis, 2015).

 „Das Gehirn ist nicht nur ein Gefäß, das gefüllt werden muss, sondern ein Feuer, das gezündet werden will“. Plutarch (50-125 n. Chr.)

Mehr zum Thema: http://www.netdoktor.de/Gesund-Leben/Anatomie/Gehirn-Aufbau-und-Funktionen-9372.html – Zugriff 3.05.2019

Video: https://www.youtube.com/watch?v=gXwrh6XOACA – Zugriff 3.05.2019


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