Feindbild

18. April 2017 F 0

Feindbild (concept of the enemy),vorurteilsbeladenes Konzept eines erklärten Gegners von einer Gruppe von Menschen gleicher Gesinnung oder Ausrichtung“ (Wiktionary)

Im Sport übertragen auf den sportlichen Gegner. Das Konfliktpotential zum Feindbild liegt im falsch verstandenen Leistungssport selbst. In Wettkämpfen vieler Sportarten geht es darum, den Gegner in seinem Handlungsspielraum zu beschneiden, beim Erreichen seines sportlichen Ziels zu behindern. Die Gegenwehr macht aber erst den Wettkampf aus. Sie kann aber nicht als (unsoziale) Schädigung aufgefasst werden. Durch das von beiden Seiten akzeptierte Regel– und Normensystem wird festgelegt, was als aggressiv und nicht aggressiv zu bewerten ist. Folglich ist der sportliche Gegner weder als Feind noch als Opfer zu verstehen, sondern als „Gegen-Spieler, als Partner, mit dem mehr oder weniger ausdrücklich eine gemeinsame Vereinbarung über die jeweiligen Regeln und Normen besteht“ (Gabler in Gruppe & Mieth, 2001, S.24). Feindbilder animieren zu Aggression und Gewalt und stehen damit im Widerspruch zur Ethik im Sport (→Sportethik). Der deutsche Sport erwartet von seinen Trainernfaires Verhalten innerhalb und außerhalb des Wettkampfes und nötigen Respekt gegenüber allen anderen in das Leistungssportgeschehen eingebundenen Personen und Tieren“ (→Ehrenkodex).

Ein anderes Feindbild zeigt die Ultra-Fanszene im Fußball, deren Protest-, Demonstrations- und Provokationskultur von drei ausgeprägten Feindbildern gekennzeichnet ist: Polizei, Fußballverbände, Medien. (Pilz et al. 2006)

 „Man fällt nicht über seine Fehler. Man fällt immer über seine Feinde, die diese Fehler ausnutzen.“ Kurt Tucholsky (1890-1935) dt. Schriftsteller


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