Geltungsstreben

21. Mai 2017 G 0

Geltungsstreben/Geltungstrieb (prestige aspiration), menschliches Grundbedürfnis nach Anerkennung und Beachtung, gesteigert nach Ruhm, Sieg, Beifall, wobei einem übersteigerten Geltungsdrang durch erzieherische Einflussnahme, hier insbesondere durch die Einordnung in die Interessen der Gruppe (→Trainingsgruppe, →Mannschaft), entgegnet werden sollte. Übersteigertes Geltungsstreben dient dazu, Minderwertigkeitsgefühle zu kompensieren. Die ersten Anzeichen von Geltungsstreben zeigt das Kleinkind, wenn es versucht, die elterliche Aufmerksamkeit zu erzwingen (Adler, 1930). Ungebremst kann es zum „hervorstechendsten Übel in der Kultur der Menschheit“ werden (ebenda, S. 75).Trump lässt grüßen! →Egoismus, →Machtstreben

Leistungssport ist zunächst ein legitimes Mittel, innerhalb eines reglementierten Bezugsrahmens einen hohen Status in einer zuvor definierten Bezugsgruppe zu erlangen und durch Erfolge die eigene Wertigkeit oder das Persönlichkeitsgefühl zu erhöhen und sich dadurch selbst zu entwickeln. Krankhaft wird das Überwindungsstreben individueller seelischer Notlagen dann, wenn zum Beispiel das Siegenwollen eine lebensbestimmende Eigendynamik entwickelt und der Zugang auf andere Menschen fast ausschließlich über Statusunterschiede erfolgt… Doping, Foulspiel und Manipulation können möglicherweise die Folge sein“ (Krug, 2013).

„Es gibt Leute, die wollen lieber einen Stehplatz in der ersten Klasse als einen Sitzplatz in der dritten“. Kurt Tucholsky (1890-1935) dt. Schriftsteller

Mehr zum Thema: Auszug aus Adlers „Menschenkenntnis“ (1927) https://www.textlog.de/adler-psychologie-minderwertigkeitsgefuehl-geltungsstreben.html – Zugriff 4.05.2019


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