Herzinsuffizienz
Herzinsuffizienz (cardiacinsufficiency), Unvermögen des Herzens, den Organismus unter Belastung (Belastungsinsuffizienz) oder in Ruhe (Ruheinsuffizienz) mit Blut zu versorgen oder den venösen Rückfluss aufzunehmen. Nach den Richtlinien der New York Heart Association wird die Herzinsuffizienz in vier sogenannte NYHA-Stadien eingeteilt:
- Stadium I: Beschwerdefreiheit, normale körperliche Belastbarkeit
- Stadium II: Beschwerden bei stärkerer körperlicher Belastung
- Stadium III: Beschwerden schon bei leichter körperlicher Belastung
- Stadium IV: Beschwerden in Ruhe (dekompensierte Herzinsuffizienz)
Übermäßige Schonung und Bettruhe kann die Symptomatik noch verstärken und darüber hinaus noch zu Komplikationen wie Thrombose und Muskelabbau führen. Deshalb wird entgegen bisheriger Lehrmeinungen eine vorsichtig dosierte Bewegungstherapie (für Stadien II und III) im Gesundheitssport in enger Zusammenarbeit von Arzt und einfühlsamem und erfahrenem Trainer empfohlen (Rost, 2002) wobei sich besonders die von speziell ausgebildeten Trainern und Ärzten geführten Herzsportgruppen anbieten. Ergebnisse eines europäischen Kooperationsprojektes zur systolischen Herzinsuffizienz (SmartEX) gehen einen Schritt weiter und empfehlen sogar hochintensive Übungseinheiten. Man konnte nicht nur nachweisen, dass Training bei einer Herzinsuffizienz positive Effekte hat, sondern auch, dass ein High-Intensity-Training sogar bessere Auswirkungen erbringt, als ein moderates Training (Halle, 2015 unter: https://www.sportpaedagogik.sg.tum.de/fp/news-der-fakultaet/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=769&cHash=41a636e52bf06f8b6ad745d2599d896c)
Exkurs: „Wassertherapie und Schwimmen sind traditionelle Trainingsformen für Herzpatienten mit guter kardialer Belastbarkeit. Bei Patienten mit schwerem Myokardinfarkt und kompensierter schwerer Herzinsuffizienz (CHF) besteht dagegen bislang Zurückhaltung bei der Verordnung von Wassertherapie und Schwimmen… Intensive Wassertherapie (z.B. Aqua walking) und moderates Schwimmen, wie es üblicherweise im Rehabilitationstraining zur Anwendung kommt, scheint nur für Patienten geeignet zu sein, die eine linksventrikuläre Ejektionsfraktion >50 % in der Routine-Echokardiographie außerhalb des Wassers zeigen. Zudem sollten die Patienten geübte Schwimmer sein“ (Meyer & Bücking, 2005).
Mehr zum Thema: http://flexikon.doccheck.com/de/Herzinsuffizienz– Zugriff 8.07.2019